Ausgerechnet vor der Leichtathletik-EM und den Olympischen Spielen befindet sich Medaillen-Hoffnung Konstanze Klosterhalfen im Formtief. Bundestrainerin Isabelle Baumann sprach nun über den Absturz der Mittel- und Langstreckenläuferin.
"Es ist schon dramatisch, wenn man eine Titelverteidigerin im Land hat und dann sehen muss, dass sie so kämpft", sagte Baumann im Interview mit "Sport1".
Während Klosterhalfen als Titelverteidigerin für die EM in Rom (7. bis 12. Juni) eine Wildcard besitzt, muss sie sich für die Olympischen Spiele in Paris (26. Juli bis 11. August) noch qualifizieren. Bisher unternahm die 27-Jährige drei Anläufe für die Norm über 10.000 m (30:40,00 Minuten), ihre beste Zeit lag dabei bei 31:07 Minuten bei einem Straßenrennen in Spanien.
Eine konkrete Ursache für Klosterhalfens Formtief sieht Baumann nicht. "Ich habe keine Erklärung dafür, außer dass es schwierig ist, weil sie ihren Leistungen hinterherläuft. Damit setzt sie sich natürlich selbst unter Druck, weil sie unzufrieden ist", führte die Österreicherin weiter aus.
Ein Trainingslager in Äthiopien hat nicht den gewünschten Effekt gebrach. "Sie ist eine sehr mutige und professionelle Frau und hat offensichtlich erkannt, dass es für sie nicht funktioniert. Das ist eine sehr schwierige Situation für sie - aber ich weiß nicht, wie und was sie in Äthiopien gelaufen ist", sagte Baumann und ergänzte: "Momentan ist sie sicherlich nicht in der Verfassung, die ihren Fähigkeiten entspricht."
"Die Hoffnung stirbt zuletzt"
Aktuell bereite sich Klosterhalfen in Bonn auf die heiße Phase der Saison vor. "Sie wird die EM laufen, bei der sie eine Wildcard hat und sich dann - das sage ich aus Sicht der Bundestrainerin - hoffentlich für die Olympischen Spiele qualifizieren", so Baumann.
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Abgeschrieben hat die Bundestrainerin Klosterhalfen aber noch nicht. "Im Sport gibt es keine Wunder", merkte die 61-Jährige, betonte jedoch: "Ich denke, dass Koko aufgrund ihres Talentes die Chance hat, den Weg zurückzufinden. Dass das in der Kürze der Zeit nicht ganz einfach wird, ist klar. Die Hoffnung stirbt zuletzt."