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Lennox Lewis legt sich fest

Ex-Schwergewichts-König macht Fury-Usyk-Prognose

Video: Usyk-Promoter spuckt große Töne
12. Mai 2024, 14:06
sport.de
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Wenn am 18. Mai die ungeschlagenen Weltmeister Tyson Fury und Oleksandr Usyk in Riad aufeinandertreffen, wird der erste unumstrittene Schwergewichts-König seit einem Vierteljahrhundert, seit dem großen Lennox Lewis gekrönt. Wer wird Nachfolger des Briten? Lewis setzt auf seinen Landsmann - ein ehemaliges Usyk-Opfer aus England widerspricht.

"Ich glaube, dass Fury große Gaben besitzt. Er ist groß, er kann in beiden Auslagen boxen, in Rechts- oder Normalauslage, er kann nach vorne marschieren. Es ist schwer, einen größeren Mann zu schlagen, deswegen sage ich immer, dass der große Boxer den Vorteil hat. Ich denke, Fury gewinnt nach Punkten, aber man darf Usyk nicht abschreiben", sagte Lewis bei "talkSPORT".

Der 58-Jährige legt seinem Tipp die alte Boxweisheit zugrunde, wonach ein guter großer Boxer stets einen guten kleinen schlägt. Lewis selbst führte 1999 einen empirischen Beweis für diese Faustformel, als er den acht Zentimeter kleineren Evander Holyfield besiegte und sich zum bis heute letzten "Undisputed Champion" krönte.

Fury steigt am 18. Mai in Riad mit gewaltigen physischen Vorteilen in den Ring: Der 35-Jährige ist 16 Zentimeter größer als sein zwei Jahre älterer Rivale aus der Ukrainer und rund 20 Kilogramm schwerer. 

Das Usyk-Lager ficht das nicht an. "Tyson hat Vorteile in Größe, Reichweite und Gewicht. Punkt. Usyk hat Vorteile in Geschwindigkeit, Box-IQ und Technik. Und sein größter Vorteil ist das Herz – ein unbezwingbares Herz", sagte Promoter Alexander Krassyuk im Interview mit sport.de. Usyk sei zudem wesentlich disziplinierter als Fury, so der Ukrainer.

Lewis betonte indes, dass Usyk auf einen Fury in Bestform treffe. "Er (Usyk, d.Red.) bekommt nicht den fetten Tyson Fury, er bekommt den Fokussierten. Der Typ, der keinen Bauch hat, der keine Schwimmringe hat, der brereit, fokussiert und willig ist."

Fury hatte sich im Herbst bei seinem Showkampf gegen Ex-UFC-Champion Francis Ngannou in erschreckender Form präsentiert, bezwang den Box-Novizen nur knapp nach Punkten. Zuletzt präsentierte der "Gypsy King" in den sozialen Medien allerdings Bilder, die ihn vor dem Usyk-Fight austrainiert zeigen.

Boxen: "In jedem anderen Bereich ist Fury schwächer als Usyk"

Während Lewis seinen Landsmann im Duell um die Krone vorne sieht, setzt Ex-Cruisergewichts-Champion Tony Bellew auf Usyk. "Das ist das erste Mal, dass Tyson Fury auf einen Boxer trifft, der technisch besser ist als er. Wenn Fury und Usyk gleich groß wären, stünde das Ergebnis nicht mal zur Debatte", sagte der Mann aus Liverpool bei "Boyle Sports". 

Fury sei "größer und stärker, das sind seine einzigen Vorteile. In jedem anderen Bereich ist er schwächer. Er hat nicht Usyks Beinarbeit, seine Bewegungen oder Explosivität", so Bellew. Der 41-Jährige hatte 2018 gegen Usyk um die Cruisergewichts-WM geboxt, unterlag dem Ukrainer durch K.o. in Runde acht.

"Wann immer ihm jemand zu nahe kommt, justiert er seine Füße und passt sich an, er hat die beste Beinarbeit, die je ein Kämpfer gehabt hat", schwärmte Bellew von seinem einstigen Widersacher und prophezeite einen Usyk-Triumph über Fury.

"Ich denke, Usyk wird früh eine Führung aufbauen, dann wird es für Fury eine Jagd werden. Es wird einige zittrige Momente für Usyk geben, zwischen Runde fünf und neun. Und dann wird er die Championship Rounds (die Durchgänge zehn, elf und zwölf, d.Red.) dominieren und einstimmig nach Punkten gewinnen."

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