Mit dem Einzug in die Weltspitze taten sich die deutschen Tennis-Frauen mit Ausnahme von Angelique Kerber in den letzten Jahren schwer. Der Status quo der DTB-Spielerinnen ist aber nicht so düster, wie er oft gemacht wird, sagt die frühere Profi-Spielerin Andrea Petkovic.
Um die erste deutsche Spielerin in der Tennis-Weltrangliste zu finden, muss man derzeit einige Seiten umwälzen. Als Nummer 67 ist Tatjana Maria im Moment die am besten platzierte DTB-Akteurin. Tamara Korpatsch (Nr. 77) und Laura Siegemund (83) sind neben der 36-Jährigen die einzigen Deutschen unter den besten 100.
In den Augen von Andrea Petkovic ist das aber nicht mehr als eine Momentaufnahme. Sie ist überzeugt: Das deutsche Frauen-Tennis hat noch einige Asse im Ärmel. "Wir haben sehr viele Talente, die sehr gut spielen können, wie beispielsweise Jule Niemeier und Eva Lys", sagte Petkovic im Interview mit dem Portal "t-online". Vom "Talent und Können", ist die frühere Profi-Spielerin überzeugt, "sehe ich beide Spielerinnen in naher Zukunft und mittelfristig die Top 20 anstreben".
Petkovic glaubt an erfolgreichen Kerber-Sommer
Aber auch die drei Talente Nastasja Schunk, Ella Seidel und Noma Noha Akugue werden künftig noch auf sich aufmerksam machen, glaubt Petkovic. "Man sieht immer wieder das Aufblitzen des großen Talents, aber sie brauchen noch ein bisschen. Alle drei sind normal zur Schule gegangen, nicht wie andere, die früh mit der Schule aufhörten und sich nur auf Tennis konzentrieren konnten", begründete die 36-Jährige den noch nicht erfolgten Sprung der deutschen Nachwuchsspielerinnen.
Über allen anderen deutschen Frauen thront laut Petkovic aber noch immer Angelique Kerber. Die Kielerin wird nach ihrer Schwangerschaftspause aktuell zwar nur auf Platz 330 der Weltrangliste geführt, doch davon sollte sich die Konkurrenz besser nicht blenden lassen.
"Angie weiß, wie man große Matches gewinnt"
"Jemand wie Angie weiß, wie man große Matches gewinnt und wie man bei Grand Slams spielt. Und ich glaube, dass wir ein Auge auf sie haben müssen, vor allem in der Rasensaison", prognostizierte Petkovic ihrer früheren Teamkollegin einen erfolgreichen Sommer.
Ja, auch Kerber werde älter und ihr Turnier-Programm entsprechend reduzieren müssen. "Aber wie wir gesehen haben, kann das durchaus funktionieren", ist Petkovic überzeugt, dass die dreimalige Grand-Slam-Siegerin noch mit einigen Siegen auf sich aufmerksam machen wird.



