Die Trennung von Eisschnelllauf-Superstar Jutta Leerdam vom Jumbo-Visma-Team schlug in den vergangenen Tagen hohe Wellen in den Niederlanden. Ausgestanden ist die Sache immer noch nicht, denn gegen die Darstellung des Team-Verantwortlichen wehrt sich die 25-Jährige mit deutlichen Worten.
Ein gut dotiertes Angebot lag auf dem Tisch, doch am Ende zweifelte das Team Jumbo Visma an der richtigen Einstellung sowie Überzeugung von Jutta Leerdam und beendete daraufhin die Zusammenarbeit: Das ist die Version, die Jumbo-Teamchef Sven Kramer zur aufsehenerregenden Trennung zu Protokoll gab. Doch das entspricht laut Leerdam nicht mal annähernd der Wahrheit.
"Wie das [die Trennung] vom Team kommuniziert wurde, fühlt es sich wie ein Messerstich in den Rücken an", polterte Leerdam gegenüber der Zeitung "Telegraaf". "Sven glaubt, es geht hier um die Verhandlungen oder ein Angebot. Aber mir geht es überhaupt nicht um das Gehalt. Ich wollte aus sportlicher Sicht etwas anderes machen", bekräftige die 25-Jährige, dass sie es war, die die folgenschwere Entscheidung traf.
"Respektlos": Leerdam wehrt sich gegen Kramer-Aussagen
"Ich will jetzt nicht mit Schlamm werfen, aber wie das Team die Sache kommuniziert hat, ist respektlos und fühlt sich nach einem Versuch der Schadensbegrenzung an", schob Leerdam den Schwarzen Peter den Team-Verantwortlichen zu.
Sie habe vor allem vor, sich auf der technischen Ebene zu verbessern. "Ich fühle, dass es das ist, was ich brauche. Aber sie wollten daran nichts ändern und alles wie bisher weitermachen. Bei ihnen liegt der Fokus mehr auf den Basics, meine Vision ist aber etwas anders und spezieller", schilderte Leerdam, dass sie im Gegensatz zum Team neue Wege beschreiten wolle.
"Plötzlich ging es wieder nur um Jutta"
Die Aussagen Kramers hätten nun wieder dazu geführt, dass sie als verwöhnte Diva abgestempelt werde, beklagte die sechsmalige Weltmeisterin: "Aber ich bin keine Diva. Ich bin eine Gewinnerin. Ja, ich trage Make-Up, mag schöne Klamotten und bin in den sozialen Medien aktiv. Aber wenn ich wirklich eine Diva wäre, hätte ich mich für das Geld entschieden. Aber darum geht es mir nicht. Mir geht es um olympisches Gold und den Weg, der mich dorthin führt."
Sie habe sich ursprünglich gar nicht großartig zur Trennung äußern wollen, aber nach den Aussagen Kramers "ging es plötzlich wieder nur noch um Jutta", zeigte sich Leerdam von den Folgen des Kramer-Statements genervt.

