Suche Heute Live
Paralympische Sommerspiele 2024
Artikel teilen

Paralympische Sommerspiele 2024
Mi, 28.08. - So, 08.09.

Krebs besiegt - Para-Schwimmerin wieder auf Rekordjagd

Para-Schwimmerin Elena Semechin ist nach ihrer Krebsbehandlung wieder auf Rekordjagd
Para-Schwimmerin Elena Semechin ist nach ihrer Krebsbehandlung wieder auf Rekordjagd
Foto: © IMAGO/Ralf Kuckuck Photography
25. April 2024, 11:46

Elena Semechin lauschte ganz andächtig der deutschen Nationalhymne, saugte die Momente auf dem obersten Treppchen in vollen Zügen auf.

"Man genießt das anders als vorher, weil man weiß, welche Strapazen man hinter sich hat und was der Körper durchmachen musste", erzählte die Para-Schwimmerin dem "SID" nach ihrem souveränen Gold-Coup von Madeira: "Nach meinen ganzen Erfahrungen schätze ich das schon mehr als früher."

Semechin hat eine harte Reise hinter sich. Die Geschichte vom bösartigen Gehirntumor, der kurz nach ihrem Paralympics-Sieg 2021 in Tokio diagnostiziert wurde, ist hinlänglich bekannt. 13 Chemozyklen musste sie in Folge durchstehen, den letzten schloss die widerstandsfähige 30-Jährige erst vor 14 Monaten ab.

Ihr geliebter Sport gab ihr Kraft für den "höllischen" Kampf ihres Lebens - und nun fühlt sie sich fast wie früher.

"Mir geht es wieder sehr, sehr gut und da bin ich sehr froh drum. Ich würde sogar sagen, dass ich mein Fitnesslevel wieder erreicht oder sogar schon getoppt habe", betonte die sehbehinderte Schwimmerin.

Sie könne "gut trainieren", auch mit der Regeneration klappe es "immer besser". Gerade weil sie weiß, dass der Krebs jederzeit zurückkommen kann, sei sie "sehr, sehr zufrieden" mit ihrem derzeitigen Gesundheitszustand.

Para-Schwimmerin Semechin deklassiert Konkurrenz bei EM

Und auch deshalb wachsen schon wieder die Ansprüche der hoch ehrgeizigen Berlinerin. Nach WM-Silber 2022 inmitten der Chemo und ihrem WM-Titel 2023 deklassierte sie bei ihrem fünften EM-Titel in ihrer Paradedisziplin 100 m Brust die Konkurrenz.

Satte acht Sekunden lag Semechin in der Startklasse SB12 vor der Zweitplatzierten, gerade einmal 67 Hundertstel fehlten auf ihren im Jahr 2019 aufgestellten Weltrekord.

"So ganz zufrieden bin ich nicht. Gold ist schön, aber die Zeit hätte ein bisschen besser sein können", haderte sie. Das soll dann in Paris klappen. "Gold und Weltrekord wären optimal", kündigte Semechin für die am 28. August startenden Paralympics an.

Denn sie wolle sich selbst "beweisen, dass ich mich toppen und noch mehr performen kann als vor der Krankheit".

Newsticker

Alle News anzeigen