Gerwyn Price wünscht sich mehr Darts-Events in seiner Heimat Wales. Experte Paul Nicholson zeigt Verständnis für den Weltmeister von 2021.
"Ich bin niedergeschlagen, dass ich verloren habe. Aber ich denke, wenn dieses Spiel in Wales stattgefunden hätte, hätte ich gewonnen", kommentierte Gerwyn Price seine Finalniederlage gegen Martin Schindler (5:8) bei den International Darts Open in Riesa am vergangenen Sonntag.
Der "Iceman" war nach der Pleite mächtig angefressen, verließ die Bühne, während Schindler noch über seinen ersten PDC-Titel sprach.
Darts-Experte Paul Nicholson versteht den Frust von Price. Der Waliser habe einen Punkt, "und jeder, der glaubt, dass er das nicht hat, liegt falsch", schreib Nicholson in seiner Kolumne für "sportinglife".
Allerdings sei die Situation nicht so leicht, räumte der Ex-Profi ein. "Dass Deutschland in letzter Zeit zu einer Hochburg des Dartsports geworden ist, hat die Ambitionen des Sports, seinen Horizont weit über Großbritannien hinaus zu erweitern, fantastisch unterstützt", so Nicholson.
Darts-Experte schlägt Ausdehnung der European Tour vor
Er wolle gleichzeitig nicht vergessen, "wo der Dartsport herkommt und vielleicht verlieren wir uns ein bisschen in anderen Ländern und vernachlässigen deshalb Wales, Schottland, Irland und Nordirland. Abgesehen von der Premier League gibt es dort keine richtigen Ranglistenturniere. Das gefällt mir nicht", führte der 44-Jährige aus.
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Nicholson merkte an, dass die meisten Major-Turniere wie die Weltmeisterschaft (London) oder das World Matchplay (Blackpool) in England stattfinden. "Aber was ist mit Wales und Schottland?", fragte er: "Es gibt so viele Legenden des Spiels, die aus Wales stammen, wie Leighton Rees, Alan Evans, Richie Burnett, Mark Webster, Gerwyn Price und Jonny Clayton. Auch Schottland hat viele Stars hervorgebracht, wie John Thomas Wilson, Gary Anderson und Peter Wright, um nur drei zu nennen."
Nicholson schlug vor, die European Tour von 13 auf 16 Events auszudehnen und ein Turnier weniger in Deutschland auszutragen, um so auch die Nachfrage in Wales, Schottland und Co. bedienen zu können. Sechs Events der European Tour finden 2024 hierzulande statt.