In etwas mehr als einer Woche startet der NFL Draft 2024. Während alle Teams noch dabei sind, ihre Big Boards zu finalisieren und sich eine Strategie zurechtzulegen, stellt sich die Frage, wie eigentlich eine ideale erste Runde aussehen würde. Was sollte jedes Team am Draft Day machen?
Mock Drafts finden sich derzeit wie Sand am Meer, viele haben unterschiedliche Ansätze. Unser Mock von sport.de-Redakteur Marcus Blumberg verfolgt das Ziel, aufzuzeigen, was für die einzelnen Teams am Ende der jeweils beste Move sein könnte.
NFL: Mock Draft 2024 2.0
1. Chicago Bears (via Panthers): Caleb Williams, QB, USC
Wir können über vieles reden, doch der erste Pick im Draft ist der beste Quarterback im Draft. Und das ist Caleb Williams, völlig gleich, was bestimmte Stimmen in den letzten Tagen so verbreiteten.
2. Washington Commanders: Jayden Daniels, QB, LSU
Letztlich dürften die Commanders zwischen Daniels und Drake Maye schwanken. Beide sind hochveranlagt, doch am Ende finde ich den Gedanken, dass man einen Quarterback holt, der zum Scheme des neuen Coaching Staffs passt, sehr zielführend. Zu oft wird nämlich dieser Aspekt vernachlässigt. Passt ein Spieler überhaupt zu dem, was die Coaches mit ihm anstellen wollen? In dieser Konstellation mit Kliff Kingsbury als Offensive Coordinator ist die Antwort eindeutig ja!
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3. New England Patriots: Drake Maye, QB, North Carolina
Wäre es für den Rebuild dieser brachliegenden Offense das Beste, diesen Pick zu traden? Vermutlich schon. Doch ist die QB-Klasse von 2025 dubios und es gilt eben das Grundprinzip, dass man so lange einen Quarterback (verzweifelt) suchen muss, bis man ihn gefunden hat. Ist Drake Maye die Antwort? Davon bin ich nicht überzeugt, aber ich glaube schon, dass die Patriots das glauben. Und dann muss er der Pick an 3 sein.
4. Arizona Cardinals: Marvin Harrison Jr., WR, Ohio State
Kein Trade für die Cardinals! Auch sie haben einige Lücken zu füllen, doch machen wir uns nichts vor: Sie haben sich für Kyler Murray als Quarterback entschieden, also liegt es nahe, ihn nun auch tatkräftig zu unterstützen. Harrison ist vermutlich nach Williams der zweitbeste Spieler dieser Draft-Klasse und als solcher wäre er eine enorme Unterstützung für Murray und Co., um diese Offense wieder schlagfertig zu machen. Da braucht es dann kein Manövrieren für ein paar mehr Picks, wenn man einen Gamechanger bekommen kann.
+++ MOCK TRADE! Vikings traden mit Chargers +++
Das ist kein origineller Take, aber das Gefühl ist einfach, dass die Vikings mit den Hufen scharren und unbedingt einen neuen Quarterback holen wollen. Warum sonst hätten sie diesen für sich betrachtet wenig zielführenden Trade mit den Texans vor ein paar Wochen gemacht?
Entsprechend schicken sie die Picks 11 und 23 sowie einen Erstrundenpick 2025 nach Los Angeles für Nummer 5.
5. Minnesota Vikings (via Chargers): J.J. McCarthy, QB, Michigan
Realistisch betrachtet scheint der Hype um McCarthy etwas übertrieben zu sein, vor allem, weil er so wenig zeigen konnte beim ungeschlagenen Run der Wolverines zur National Championship und damit eben nicht nachgewiesen hat, wie gut er wirklich sein kann. Aber wie schon erwähnt: Die Verzweiflung ist groß, wenn man keinen etablierten QB hat. Und die Vikings haben einen Kader, der mit einem brauchbaren Passgeber konkurrenzfähig ist. Also schnappen sie sich hier eben McCarthy.
6. New York Giants: Rome Odunze, WR, Washington
Ich bin mittlerweile überzeugt davon, dass die Giants an 6 auf eben jenen McCarthy lauern. Wenn er zu ihnen fällt, werden sie ihn nehmen, weshalb ein Trade an 4 oder 5 unabdingbar scheint für die Vikings oder ein anderes interessiertes und/oder verzweifeltes Team. Mit McCarthy in Minnesota kommt der vermeintlich zweitbeste Wide Receiver, denn das Receiving Corps der Giants ist weiterhin eines der schlechteren der NFL. Odunze ist hier meine Wahl, weil ich glaube, dass den G-Men vor allem ein X-Receiver fehlt. Odunze ist genau das.
7. Tennessee Titans: Joe Alt, OT, Notre Dame
Die Titans haben massive Probleme auf der Tackle-Position und Alt würde hier auf Jahre hinweg Abhilfe schaffen. Da das Receiving Corps hier bereits gut besetzt ist, ist dies der einfachste Weg, Quarterback Will Levis zu unterstützen.
8. Atlanta Falcons: Dallas Turner, EDGE, Alabama
Die Falcons dürsten nach Verstärkungen im Pass Rush und da die Offense in diesem Jahr stehen sollte, kann man sich nun endlich dieser lange anhaltenden Problematik widmen. Die einhellige Meinung ist mittlerweile, dass Turner der beste Edge-Rusher seiner Klasse ist, insoferm geht es für ihn nach Georgia.
9. Chicago Bears: Jared Verse, EDGE, Florida State
Es gerüchtelt zwar stark, dass die Bears diesen Pick gerne traden würden. Doch zu wem? Wer müsste in diesem Szenario speziell die Jets und/oder Chargers überspringen, um einen bestimmten Spieler zu bekommen?
Insofern ziehen die Bears hier mit Verse gleich den nächsten Edge-Verteidiger, um Montez Sweat einen starken Partner an die Seite zu stellen.
10. New York Jets: Olu Fashanu, OT, Penn State
Das größte Problem der Jets ist die Offensive Line. Und ich halte es nicht für sinnvoll, einfach darauf zu hoffen, dass Tyron Smith schon irgendwie fit durch die Saison kommt. Das gelang ihm zuletzt 2015! Und auf Right Tackle hat Morgan Moses auch nur Vertrag für eine Saison. Ich weiß, dass man alles daran setzt, die vielleicht letzte Saison von Aaron Rodgers zu maximieren, doch ohne vernünftigte Tackle-Alternativen wird das sicher nichts. Fashanu ist schon jetzt sehr gut in Pass Protection, während er noch am Run Blocking arbeiten muss. Ein Trade-Off, mit dem man jetzt durchaus leben könnte.
+++ MOCK TRADE! Chargers traden mit Vikings +++
11. Los Angeles Chargers: Taliese Fuaga, OT, Oregon State
Ja, Receiver ist hier absolut "in Play", klar doch. Aber machen wir uns nichts vor: Die Chargers werden mit Jim Harbaugh und Greg Roman sehr viel Wert aufs (Power) Run Game legen und dafür mag die aktuelle Offensive Line weder auf Guard noch auf Tackle allzu gut besetzt sein. Fuaga hat schon jetzt trotz einiger Schwachstellen, die korrigierbar sind, die Chance, als Right Tackle oder eben Guard, wo ihn einige sehen, zu starten.
12. Denver Broncos: Terrion Arnold, CB, Alabama
Die Broncos brauchen einen Quarterback, aber sind die vier Top-Leute schon weg und alles, was danach kommt, ist an Position 12 zu früh. Entsprechend besinnt man sich darauf, die Defense weiter zu verbessern und holt mit Arnold einen Cornerback, der das Zeug dazu hat, eine Nummer 1 zu werden - oder zumindest ein starker Partner für Pat Surtain.
13. Las Vegas Raiders: JC Latham, OT, Alabama
Die O-Line der Raiders hat weiterhin Lücken und gerade die rechte Seite könnte ein Upgrade vertragen. Latham wird ähnlich wie Fuaga als möglicher zukünftiger Guard angesehen, doch zunächst sollte man ihm als Right Tackle eine Chance geben. Quarterback ist zwar auch bei den Raiders das Thema, aber nicht unbedingt an 13.
14. New Orleans Saints: Amarius Mims, OT, Georgia
Auch die Saints müssen an ihre O-Line ran, da sich der 2022er Erstrundenpick Trevor Penning bislang nicht las Glücksgriff erwies. Mims ist auch noch ein Projekt, doch er sieht bereits verlässlich aus, was Pass Protection betrifft und das sollte der Fokus sein, wenn man einen Quarterback hat, der schon mit diversen Blessuren zu tun hatte und dessen Vertrag nach einigen Cap-Tricksereien auf Sicht unkündbar ist.
15. Indianapolis Colts: Quinyon Mitchell, CB, Toledo
Kleines College hin oder her, mittlerweile glaube ich, dass NFL-Teams bei Mitchell über die mangelnde bisherige Konkurrenz hinweg sehen werden und sich hauptsächlich auf sein Talent konzentrieren. Und das macht ihn zu einem Starter vom ersten Tag an - auf einer Position, auf der die Colts nachlegen müssen noch dazu.
16. Seattle Seahawks: Troy Fautanu, OL, Washington
Spielte bislang Tackle, doch ein Move auf Guard scheint das Beste für ihn zu sein. Und da passt er dann perfekt ins Anforderungsprofil der Seahawks, die weiter an ihrer O-Line basteln, auch wenn sie gerade erst Laken Tomlinson verpflichtet haben.
17. Jacksonville Jaguars: Malik Nabers, WR, LSU
Diese Personalie stört mich sehr, weil Nabers bestimmt nicht so tief fallen wird, aber wenn alle das tun, was sie tun sollten, dann ist das hier durchaus denkbar. Just go with it! Okay? (Insert Barney-Stinson-Meme!)
Jedenfalls ist das dann der ideale Spot für ihn bei den Jaguars, die bekanntlich Calvin Ridley ersetzen müssen.
18. Cincinnati Bengals: Brock Bowers, TE, Georgia
Und hier endet dann auch das Warten für Bowers, der für Joe Burrow hinter Chase und Higgins eine formidable Nummer-3-Pass-Option und ein sehr guter Blocker sein kann.
19. Los Angeles Rams: Laiatu Latu, EDGE, UCLA
Die Rams, die erstmals seit der Steinzeit wieder einen Erstrundenpick haben, nutzen diesen für einen Lokalmatador, der helfen soll, die gigantische Lücke zu schließen, die durch Aaron Donalds Rücktritt entstanden ist. Er wird natürlich eine komplett andere Rolle spielen, aber ist mit seinen Pass-Rush-Qualitäten jemand, der zumindest mit Hilfe seiner Mitspieler versuchen kann, Donalds Production in dem Bereich aufzufangen.
20. Pittsburgh Steelers: Graham Barton, OL, Duke
Der Fokus bei den Steelers liegt eindeutig auf der O-Line. Und da die Top-Tackles vergriffen sind, geht der Blick nach innen. Hier sind nun mehrere Möglichkeiten offen, ich habe mich aber letztlich für Graham Barton entschieden, der bislang Left Tackle gespielt hat, nun aber doch eher als Guard oder Center agieren wird. Und gerade auf Center besteht ein klares Need bei den Steelers.
21. Miami Dolphins: Byron Murphy II, DT, Texas
Die Dolphins haben mit dem Abgang von Christian Wilkins viel Substanz an der defensiven Front verloren. Murphy könnte diese Lücken zumindest annähernd schließen. Er ist sowohl als Pass-Rusher als auch als Run-Stopper brauchbar und könnte neben 3-Technique auch als Nose Tackle aushelfen.
22. Philadelphia Eagles: Cooper DeJean, CB, Iowa
Hier könnte auch Nate Wiggins stehen, aber DeJean ist ein wenig vielseitiger und kann wahrscheinlich schon früh starten als Cornerback, Nickelback oder gar Safety. Zudem kann er als Returner einspringen, was mit dem neuen Kickoff-Regeln ein Plus sein könnte.
+++ MOCK TRADE! Vikings traden mit Chargers +++
23. Los Angeles Chargers: Brian Thomas Jr., WR, LSU
Nachdem die Chargers die O-Line schon früher im Draft angegangen sind, ist nun das eigentliche Problem im Fokus: Wide Receiver! Die Big 3 sind weg, doch Thomas ist nicht weit hinter ihnen anzusiedeln. Er muss sein Route Running noch verbessern, bringt aber in jedem Fall den Frame und den Speed mit, um ein Top-Target für Herbert zu werden.
24. Dallas Cowboys: Jackson Powers-Johnson, OL, Oregon
Die Cowboys haben in der Offseason sowohl ihren Center als auch ihren Guard - Tyler Smith spielt nun Left Tackle, weil Tyron Smith ging - verloren. Powers-Johnson kann beides spielen, wird aber voraussichtlich dann der neue Center.
25. Green Bay Packers: Tyler Guyton, OT, Oklahoma
Guyton ist bei weitem noch kein fertiger Spieler und man wird Geduld mit ihm brauchen. Aber wenn ein Team als geduldig gilt, dann ja wohl die Packers, die ihn und seine große Upside auch langsam heranführen könnten. Ultimativ kann er auf Sicht der Nachfolger von David Bakhtiari werden.
26. Tampa Bay Buccaneers: Nate Wiggins, CB, Clemson
Cornerback dürfte eine der größten Baustellen der Bucs sein, nachdem Carlton Davis abgewandert ist. Wiggins wird vielleicht nicht sofort starten, er sollte aber mit seiner Geschwindig- und Geschmeidigkeit auf lange Sicht ein sicherer Starter in der NFL sein.
27. Arizona Cardinals (via Texans): Kool-Aid McKinstry, CB, Alabama
Cornerback ist ein langjähriges Problem bei den Cardinals. McKinstry dürfte hier sehr gut reinpassen und sollte nach drei Jahren Tide in der Lage sein, sich schnell an den NFL-Speed zu gewöhnen.
28. Buffalo Bills: Adonai Mitchell, WR, Texas
Basierend darauf, welche Art Receiver die Bills zuletzt verloren haben, macht Mitchell an dieser Stelle sehr viel Sinn. Er ist ziemlich schnell und hat die Statur, outside zu spielen. Gemessen am derzeitigen Personal der Bills reden wir hier womöglich über einen Day-1-Starter.

29. Detroit Lions: Darius Robinson, EDGE, Missouri
Die Lions haben derzeit wenige klaffende Lücken, insofern kann man schon ein wenig auf die Zukunft schielen. Marcus Davenports Vertrag geht nur über ein Jahr, sodass man Robinson langsam heranführen kann als Gegenüber von Aidan Hutchinson an der Front. Und er kann im Sub-Package auch als Inside-Rusher agieren, was ihn besonders interessant macht.
30. Baltimore Ravens: Johnny Newton, DT, Illinois
Wie lange spielen Brent Urban und Michael Pierce noch? Beide dürften keine allzu große Zukunft mehr in Baltimore haben, weshalb jetzt der Zeitpunkt gekommen ist, sich für die Zukunft zu positionieren. Newton ist vielleicht etwas klein für seine Position, aber er ist im direkten Duell schwer zu stoppen und bringt gute Gap-Quickness mit. Er spielt 3-Technique und passt damit sehr gut ins Ravens-Scheme.
31. San Francisco 49ers: Jordan Morgan, OL, Arizona
Die 49ers brauchen O-Line-Hilfe und Morgan dürfte an diesem Punkt der beste verfügbare Tackle oder Guard sein. Er wird wahrscheinlich am Ende als Guard spielen, aber auch hier sind die 49ers gerade mit Blick auf die Zukunft nicht sonderlich stabil aufgestellt.
32. Kansas City Chiefs: Ladd McConkey, WR, Georgia
Ich hätte hier auch "irgendein Wide Receiver" schreiben können. Ich weiß wirklich nicht, welchen die Chiefs hier bevorzugen, ich bin nur überzeugt davon, dass hier ein Wide Receiver kommen muss, nicht nur, weil ich es für möglich halte, dass Rashee Rice fürs Erste "verhindert" sein wird. Es braucht einfach mehr Receiver. McConkey bevorzuge ich, weil er ein starker Route Runner ist, wovon die Chiefs nicht allzu viele haben.
Marcus Blumberg





































