Am Wochenende findet nach der EM das nächste große Handball-Highlight des Jahres statt. Beim REWE Final Four in Köln wird der neue DHB-Pokalsieger gesucht. Bei sport.de spricht Vizekanzler Robert Habeck exklusiv über seine Handball-Leidenschaft und stellt sein ganz persönliches All-Star-Team zusammen.
"Ich denke an die schnelle, harte, torreiche Welt des Handballs. Und daran, ein Spiel live in der vollbesetzten 'Hölle Nord' in Flensburg zu verfolgen." Wer Robert Habeck nach seiner Handball-Leidenschaft fragt, der spürt sofort: Hier spricht ein echter Fan.
Vor allem ein echter Fan der SG Flensburg-Handewitt. Habeck nutzte kürzlich erst die Oster-Pause, um sich den Heimsieg gegen die TSV Hannover-Burgdorf anzuschauen. Zwar nicht wie früher mitten auf der Stehtribüne, aber doch mit gleicher Begeisterung.
"Die Meisterschaft der SG Flensburg-Handewitt 2018 nach so vielen Jahren auf Platz zwei. Es war kein gutes Spiel. Aber am Ende wurde der Ball mit Wille ins Tor gewuchtet. Ich stand auf der Nordtribüne, als Thomas Mogensen mit dem Mikro nach dem Spiel mit den Fans feierte. Danach war ich drei Tage heiser", erzählt der Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz bei sport.de vom größten Handball-Moment seines Lebens.
Nach dem ersten Titelgewinn 2004 hatten die Flensburger zwar 2014 den Champions-League-Triumph gefeiert, in der Liga reichte es aber siebenmal nur zur Vize-Meisterschaft. Bis zu jenem hart erkämpften 22:21-Sieg am letzten Spieltag gegen Göppingen, mit dem man den Titelgewinn gerade so ins Ziel rettete und das Image des ewigen Zweiten endlich ablegen konnte.
Robert Habeck: "Für mich ist Handball oft auch eine politische Metapher"
Es folgte die erfolgreiche Titelverteidigung ein Jahr später, seitdem wartet Flensburg allerdings auf den nächsten großen Moment der Vereinshistorie. In der Bundesliga ist das Team um DHB-Kapitän Johannes Golla zwar zuhause eine genauso große Macht wie die Füchse Berlin und der SC Magdeburg, aber auswärts hat man zu viele Punkte liegen gelassen. So ist der Zug Richtung Meisterschaft abgefahren und es bleibt als ganz großes Ziel für diese Saison vor allem der erste Pokalsieg seit 2015.
Im Halbfinale trifft Flensburg am Samstag in der Lanxess-Arena auf die MT Melsungen, in einem potenziellen Finale würde dann entweder Magdeburg oder Berlin warten. Egal, ob es am Ende zum großen Wurf für seine Flensburger reicht oder nicht, für Habeck ist eines klar: Die Werte, für die der Handball steht, würden auch in der aktuell so schwierigen politischen Lage nicht schaden.
"Für mich ist Handball oft auch eine politische Metapher. Teamgeist, sich gegenseitig helfen - so soll doch eine Gesellschaft sein. Aber auch Biss, Durchhaltewillen, Disziplin. Und am Ende ist das alles Entscheidende: Willst Du gewinnen oder willst Du nicht verlieren? Klingt wie das Gleiche, ist aber der wesentliche Unterschied. Du musst gewinnen wollen. Nicht nur nicht verlieren", sagt Habeck.
Robert Habecks All-Star-Team:
Tor: Der alte Fritz!
Linksaußen: Lars Christiansen – Schlitzohr und Weltklasse-Spieler mit einem überragenden Handgelenk.
Rückraum links: "Jo" Deckarm – Ihr wisst, warum.
Rückraum Mitte: Nikola Karabatic – in der Tat einer der GOAT.
Rückraum rechts: Holger Glandorf – auch wegen seiner Tormusik.
Rechtsaußen: Lasse Svan – erfolgreichster Rechtsaußen aller Zeiten, und vor allem Einsinger bei Meisterfeiern.
Kreis: Johannes Golla – wahrscheinlich derzeit aktuell bester Kreisläufer und auch sonst ein Vorbild.
Das Interview führte Florian Regelmann
























