Welches Motorsport-Talent möchte nicht gern einmal für Ferrari in der Formel 1 fahren? Mit dieser Frage dürfte sich auch René Lammers zuletzt beschäftigt haben. Am Ende entschied sich der 15-Jährige aber gegen einen vorliegenden Mega-Vertrag der Scuderia. Warum, das hat nun sein Vater, der frühere Formel-1-Pilot Johannes Anthonius Lammers - kurz Jan Lammers - erklärt.
René Lammers will langfristig in die Fußstapfen seines Vaters Jan Lammers treten. Dieser war zwischen 1979 und 1992 für verschiedene Teams in der Formel 1 aktiv, Höhepunkt seiner Karriere war aber der Sieg bei den 24 Stunden von Le Mans im Jahr 1988. So weit ist Lammers junior noch nicht, doch der erst 15-Jährige macht derzeit in der spanischen Formel 4 von sich reden, war zuvor auch schon in anderen Serien mit guten Leistungen unterwegs.
Und zwar offenbar so beeindruckend, dass Ferrari den Motorsport-Youngster gern unter Vertrag nehmen und für die Nachwuchsakademie verpflichten wollte. Wie sein Vater nun verriet, bot man dem 15-Jährigen gar einen Mega-Vertrag an.
"Anfangs sah das auch sehr vielversprechend aus", gab Lammers senior nun gegenüber dem Portal "GPFans" einen Einblick in das Werben von Ferrari und fügte an: "Es war sicherlich eine Gelegenheit, der wir eine Chance geben mussten."
Allerdings hat dann zwischen der Scuderia und der Lammers-Seite nicht so wirklich gestimmt, wie der Vater des Formel-4-Talents andeutete.
"Wir hatten einen sehr guten Start, aber dann gab es einige Dinge, bei denen wir kein gutes Gefühl hatten", sagte der 67-Jährige und fügte an: "Letztendlich war es also eine großartige Erfahrung, aber um einen Zehn-Jahres-Vertrag zu unterzeichnen, über den wir gesprochen haben, muss es solide sein und ein gutes Gefühl auf beiden Seiten sein."
Das Problem war demnach vor allem, dass in Person von Marco Matassa ein wichtiger Ansprechpartner das Juniorprogramm von Ferrari verließ. "Ob das seine Entscheidung war oder was auch immer, diese Details kennen wir nicht", sagte Lammers, der "persönliche Kontakt, den wir zum hatten, war aber großartig".
Danach habe es einige offene Fragen gegeben, eine Ungewissheit, die im Entscheidungsprozess eine Rolle spielte. Damit habe er nun seinen Frieden gemacht, bekannte Lammers senior. Bei MP Motorsport in der spanischen Formel 4 wolle sein Sohn nun weiter überzeugen, dann komme der Rest von ganz alleine.



