Die Helios Grizzlys Giesen stehen erstmals in den Play-off-Halbfinals und bieten Rekordmeister VfB Friedrichshafen die Stirn. Noch ein Sieg fehlt bis zum historischen Finaleinzug.
Die "Festung Hildesheim" steht. Der übermächtig erscheinende Ligaprimus BR Volleys, Rekordmeister VfB Friedrichshafen - sie alle sind dort bislang gescheitert. Die Volleyballer der Helios Grizzlys Giesen scheinen in ihrer eigenen Arena derzeit unbesiegbar zu sein und können nun erstmals in das Finale um die deutsche Meisterschaft einziehen. Vor den eigenen Fans nur noch eine Formsache?
Nein. Denn wenn Itamar Stein mit seiner Mannschaft am Mittwoch (19.00 Uhr) den 13-maligen Titelträger aus Friedrichshafen zum fünften und letzten Play-off-Spiel der Halbfinalserie empfängt, weiß er, dass es mehr braucht. "Der Heimvorteil hat bisher auf jeden Fall eine Rolle gespielt und ich hoffe, dass es so bleibt, aber wir können uns nicht nur darauf verlassen", sagte der Trainer dem "Sport-Informations-Dienst" (SID).
Trainer Stein will jetzt noch mehr
Um das Finalticket zu lösen, müsse seine Mannschaft gegen Friedrichshafen "ein gutes Spiel abliefern und von Anfang bis Ende aggressiv sein", erklärte Stein. Aber wenn sein Team in der heimischen Arena loslege, "wissen wir, dass unsere Fans enorm laut sein und uns diesen zusätzlichen Schub geben werden".
Und dieser hat Giesen im Kampf um die Meisterschaft bereits jetzt schon so weit gebracht wie nie zuvor. Alle Liga-Heimspiele haben die Grizzlys in dieser Saison bislang gewonnen und verpassten sogar dem Titelverteidiger aus Berlin eine seiner zwei Niederlagen - natürlich in Hildesheim. Knapp sechs Jahre nach der Bundesliga-Rückkehr ging es für Giesen so zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte ins Halbfinale, dabei setzte sich das Team gegen Friedrichshafen in beiden Heimspielen durch, zog auswärts jedoch den Kürzeren.
"Wenn ich auf den langen Weg zurückblicke, den wir zurückgelegt haben, und auf all die Hindernisse, die wir überwunden haben, dann ist das ein tolles und besonderes Gefühl", sagte Stein, der seit 2016 im Amt ist und an der Seitenlinie mit dem Team vor dem Umzug in die größere Hildesheimer Arena noch Zweitliga-Spiele in der Giesener Sporthalle vor ein paar Hundert Leuten bestritten hat.
Wenn es nach dem Trainer geht, ist im Halbfinale noch lange nicht Schluss. Im Endspiel würden die BR Volleys warten, die wie Friedrichshafen 13-maliger Titelträger sind und sich in diesem Jahr zum alleinigen Rekordmeister krönen könnten. Seit 2013 standen sich bislang ausschließlich Berlin und Friedrichshafen im Finale gegenüber. Dieses Dauerduell will Giesen in diesem Jahr verhindern.
"Der Wille, in das Finale zu kommen, ist riesig", sagte Stein: "Wir glauben, dass wir es schaffen können und wir wollen unseren Fans noch einen Grund zum Feiern geben."