Der NFL Draft 2024 wirft seine Schatten voraus. Bei der alljährlichen Talente-Wahl wünscht sich jedes Team, den Superstar von morgen zu finden und den eigenen Kader bestmöglich zu verstärken. Das gelingt natürlich nicht immer.
sport.de wirft mit dem Re-Draft 2019 einen Blick in die Vergangenheit. Würden die GMs heute wohl ihre Entscheidungen von vor fünf Jahren noch einmal so treffen?
Dies ist der Beginn einer Serie von Re-Drafts bis hin zum Jahr 2023 in der kommenden Wochen.
NFL Re-Draft 2019
Pick 1: Arizona Cardinals – Kyler Murray, QB
Ursprünglicher Pick: Kyler Murray
Nachdem die Cardinals im Vorjahr mit Josh Rosen als möglichem Franchise-Quarterback daneben gegriffen hatten, galt es mit Kyler Murray einen neuen Versuch zu starten.
Bis heute lässt sich nicht sagen, dass dieser Pick falsch war, auch wenn man das wahre Potenzial von Murray auf Grund der Umstände noch nie richtig zur Entfaltung kommen ließ.
Pick 2: San Francisco 49ers – Nick Bosa, Edge
Ursprünglicher Pick: Nick Bosa
Damals wie heute ein absoluter No-Brainer. Bosa ist ein Ausnahme-Athlet und einer der besten Defense-Spieler der Liga. Es gibt keinen Zweifel, dass die Niners sich damals exakt richtig entschieden haben.
Pick 3: New York Jets – Quinnen Williams, DT
Ursprünglicher Pick: Quinnen Williams
Auf die Gefahr hin, dass Langweile aufkommt: Auch der dritte Pick bleibt in diesem Re-Draft derselbe. Hier hätte man womöglich auch einen Receiver picken können, doch Williams gehört zur Gang Green.
Auch wenn sein Leistungen 2023 im Vergleich zu 2022 nachließen, ist Williams weiterhin der Anker einer starken Jets-Defense.
Pick 4: Oakland Raiders – Maxx Crosby, Edge
Ursprünglicher Pick: Clelin Ferrell (Edge)
Auch der vierte Spieler dieses Re-Drafts geht zum selben Team wie 2019, dieses Mal allerdings deutlich früher.
Die Raiders brauchten dringend Verstärkung im Pass Rush und Crosby, der 2019 erst in der vierten Runde nach Oakland ging, hat sich im Nachhinein als Top-Ten-Talent erwiesen.
Pick 5: Tampa Bay Buccaneers – A.J. Brown, WR
Ursrpünglicher Pick: Devin White (LB)
Die Bucs entschieden sich damals dafür, dem kritisierten Quarterback Jameis Winston zu vertrauen. Ein weiterer Top-Receiver hätte ihm sicherlich geholfen.
Mike Evans und A.J. Brown als Anspieloptionen zu haben, hätte wohl selbst Winston besser gemacht.
Pick 6: New York Giants - Deebo Samuel, WR
Ursprünglicher Pick: Daniel Jones (QB)
Obwohl Eli Manning noch da war, suchten die Giants bereits nach seinem Nachfolger. Jones war in einer schlechten Quarterback-Klasse zwar der beste Spielmacher, ist aber keinesfalls einen so hohen Pick wert.
Viel eher hätte hier ein hochwertiger Ersatz für den frisch abgewanderten Odell Beckham Jr. Sinn gemacht.
Pick 7: Jacksonville Jaguars – D.K. Metcalf
Ursprünglicher Pick: Josh Allen (Edge)
Und der Receiver-Run geht weiter! Auch die Jaguars hatten mit Nick Foles einen Quarterback, der zwar als frischgebackener Super-Bowl-MVP kam, aber dennoch Hilfe benötigt hätte.
D.K. Metcalf hätte ihm diese Hilfe sicherlich bieten können.
Pick 8: Detroit Lions – Josh Allen, Edge
Ursprünglicher Pick: T.J. Hockenson (TE)
Und weil die Jaguars in diesem Szenario eben nicht Pass Rusher Josh Allen nehmen, ist dieser frei für die Detroit Lions, die ihren großen Need auf Pass Rush schon Jahre vor Aidan Hutchinson hätten stillen können.
Pick 9: Buffalo Bills – Terry McLaurin, WR
Ursprünglicher Pick: Ed Oliver (DT)
Mit Josh Allen (also der Quarterback) hatten die Buffalo Bills im Vorjahr ihre offensive Zukunft gefunden.
Ganz offenbar wusste man allerdings noch nicht, wie gut Allen wirklich sein kann. Ansonsten hätte man ihm mit McLaurin bereits den starken Receiver an die Seite stellen können, den man mit Stefon Diggs erst 2020 verpflichtete.
Pick 10: Denver Broncos – Brian Burns, Edge
Ursprünglicher Pick: Pittsburgh Steelers - Devin Bush (LB)
Die Denver Broncos hatten mit Von Miller einen der besten Pass Rusher der Liga in ihren Reihen. Ein perfektes Pendant auf der anderen Seite hätte den gegnerischen Offensive Lines das Leben so richtig schwer gemacht. Brian Burns wäre hier eine optimale Wahl gewesen. Entsprechend kommt es dieses Mal nicht zum Trade mit den Steelers.
Pick 11: Cincinnati Bengals – Elgton Jenkins, OT
Ursprünglicher Pick: Jonah Williams (OT)
Dass es für die Bengals am Ende ein Offensive Tackle werden musste, war klar. Mit Elgton Jenkins hätte man aber vermutlich die bessere Wahl getroffen. Jenkins wurde in seinen ersten vier Jahren zwei Mal in den Pro Bowl gewählt und stand 2023 als Alternate zur Verfügung. Der Offensive Tackle hat seine Qualität also bereits nachhaltig bewiesen
Pick 12: Green Bay Packers – Montez Sweat, Edge
Ursprünglicher Pick: Rashan Gary (Edge)
Mit Rashan Gary machten die Packers rückblickend gar nicht viel falsch, allerdings wäre Montez Sweat die schnellere Hilfe gewesen, da er sich dem NFL-Tempo besser angepasst hat als Gary, der einige Zeit brauchte. So hätte die Defense einem Aaron Rodgers in MVP-Form vermutlich mehr helfen können.
Pick 13: Miami Dolphins – Christian Wilkins, DT
Ursprünglicher Pick: Christian Wilkins
Zwar verließ Christian Wilkins jüngst die Miami Dolphins in der Offseason 2024, allerdings zeigt allein sein Monster-Vertrag in Las Vegas, welche Qualität er hat. Mit dieser Qualität war er seit 2019 auch ein wichtiger Bestandteil der Dolphins-Verteidigung und daher absolut der richtige Pick.
Pick 14: Atlanta Falcons – Chris Lindstrom, OG
Ursprünglicher Pick: Chris Lindstrom
Die Atlanta Falcons entschieden sich für Offensive Guard Chris Lindstrom und bereuten das wohl zu keiner Sekunde. Mittlerweile ist Lindstrom einer der Top-Spieler auf seiner Position und wird von den Falcons seit letztem Jahr auch so bezahlt.
Pick 15: Washington – Daniel Jones, QB
Ursprünglicher Pick: Dwayne Haskins (QB)
Als wohl zweitbester Quarterback der Draftklasse braucht auch Daniel Jones einen Platz in der ersten Runde. Den bekommt er im Re-Draft in Washington, wo man sich 2019 auch für einen Quarterback entschied. Jones hätte aber besser in die Hauptstadt gepasst als Dwayne Haskins.
Pick 16: Carolina Panthers – Rashan Gary, Edge
Ursprünglicher Pick: Brian Burns (Edge)
Pass Rush war ein ganz klarer Need der Carolina Panthers und Gary ist in diesem Re-Draft eindeutig die beste noch verbliebene Option. Klarer Fall also!
Pick 17: New York Giants - Dexter Lawrence, DT
Ursprünglicher Pick: Dexter Lawrence
Auf den ersten Blick wurde der Lawrence-Pick durch den einen oder anderen Experten kritisiert, doch Lawrence bringt den Giants konstant Druck über innen und ist eine wichtige Säule in der Defense. Ein guter Pick!
Pick 18: Minnesota Vikings – Erik McCoy, C
Ursprünglicher Pick: Garrett Bradbury (C)
Die Minnesota Vikings brauchten unbedingt einen Center und fanden diesen in Garrett Bradbury auch. Bradbury galt klar als bester Center der Klasse, weshalb der Pick wenig überraschend kam. Allerdings wäre Minnesota mit Erik McCoy wohl besser gefahren, denn auch wenn McCoy verletzungsanfällig ist, zeigte er bisher deutlich besssere Leistungen.
Pick 19: Tennessee Titans – T.J. Hockenson, TE
Ursprünglicher Pick: Jeffery Simmons (DL)
Es war sicherlich nicht der größte Need der Titans, doch nach dem Karriereende von Delanie Walker brauchte es einen neuen Tight End. Und wenn ein Spieler mit der Qualität von T.J. Hockenson noch zu holen ist, dann muss man hier zuschlagen.
Pick 20: Pittsburgh Steelers – Devin White , LB
Ursprünglicher Pick: Denver Broncos - Noah Fant (TE)
Die Pittsburgh Steelers waren auf der Suche nach einem Linebacker, was sie mit ihrem Uptrade für Devin Bush mehr als deutlich machten. Im Re-Draft fällt ihm nun allerdings sogar Devin White in den Schoß!
Pick 21: Seattle Seahawks – C.J. Gardner-Johnson, S
Ursprünglicher Pick: Green Bay Packers - Darnell Savage (S)
Die Seattle Seahawks brauchten dringend Verstärkung in der Secondary. Gardner-Johnson gibt in erster Linie einen guten Safety ab, kann aber zur Not auch herumgeschoben werden. Seine Qualität und Flexibilität hätten Seattle sicherlich gut getan.
Pick 22: Baltimore Ravens – Josh Jacobs, RB
Ursprünglicher Pick: Philadelphia Eagles - Andre Dillard (OT)
Jüngst wurden die Baltimore Ravens mit Derrick Henry auf der Suche nach einem Elite-Running-Back endlich fündig. Diesen können sie sich im Re-Draft mit Josh Jacobs nun bereits vorher sichern.
Pick 23: Houston Texans – Jonah Williams, OT
Ursprünglicher Pick: Tytus Howard (OT)
Der ursprüngliche Texans-Pick zeigt, es wurde ein Offensive Tackle benötigt. Und auch, wenn Williams verletzungsbedingt seine gesamte Rookie-Saison verpasste, ist er auf lange Sicht die deutlich bessere Wahl.
Pick 24: Oakland Raiders – Ed Oliver, DT
Ursprünglicher Pick: Josh Jacobs (RB)
Dass Ed Oliver im Re-Draft so weit fällt, war nicht abzusehen. Da er zudem für die Raiders auch noch einen Need bedient, ist dieser Pick ein absoluter No-Brainer.
Pick 25: Philadelphia Eagles – Marquise Brown
Ursprünglicher Pick: Baltimore Ravens - Marquise Brown
Brown bleibt Pick Nummer 25, doch geht er im Re-Draft nach Philly anstatt nach Baltimore. Die Eagles hatten 2019 zwei Tight Ends als Top-Receiver, ein Umstand, den man mit dem flinken Wideout hätte vorbeugen können.
Pick 26: Indianapolis Colts – Juan Thornhill, S
Ursprünglicher Pick: Washington - Montez Sweat (Edge)
Auch die Colts hätten sich sicherlich einen Wide-Receiver-Pick vorstellen können, weil aber direkt zuvor Marquise Brown wegging, holt man sich mit Juan Thornhill einen Safety. Verlierer hierbei wäre vermutlich Thornhill selbst, der als Kansas City Chief zwei Super Bowls gewann.
Pick 27: Oakland Raiders – Miles Sanders, RB
Ursprünglicher Pick: Johnathan Abram (S)
Die Raiders verwenden im Re-Draft ihren dritten und letzten Erstrundenpick für einen Running Back. Sanders ist sicherlich nicht auf dem Niveau eines Josh Jacobs, bewies seine Qualitäten in Philadelphia allerdings auch immer wieder.
Pick 28: Los Angeles Chargers – Jeffery Simmons, DT
Ursprünglicher Pick: Jerry Tillery (DT)
Simmons fällt in diesem Re-Draft ungewöhnlich tief, deckt aber absolut einen Need für die Los Angeles Chargers ab, die sich ursprünglich mit Tillery ja ebenfalls auf DT verstärkten. Hier ist Simmons allerdings die logische Wahl.
Pick 29: Seattle Seahawks – Garrett Bradbury, C
Ursprünglicher Pick: L.J. Collier (Edge)
Die Verpflichtung eines Centers ist für die Seahawks zwar nicht zwingend notwendig gewesen, doch Bradbury hat eine gewisse Klasse und ist damit eine Verstärkung für die Offensive Line der Seahawks.
Pick 30: Green Bay Packers – Hunter Renfrow, WR
Ursprünglicher Pick: New York Giants - DeAndre Baker (CB)
Die Packers und ein Wide Receiver in Runde eins?! Im Re-Draft ist alles möglich! Und warum dann nicht einen spannenden Slot-Receiver, der Aaron Rodgers eine andere Ebene im Passspiel gegeben hätte. Auch wenn dieser natürlich mit der Devise: "Jeder Ball auf Davante Adams" nicht unerfolgreich war.
Pick 31: Los Angeles Rams – Taylor Rapp, S
Ursprünglicher Pick: Atlanta Falcons - Kaleb McGary (OT)
Rapp ging 2019 eine Runde später zu den Los Angeles Rams, die ursprünglich aus der ersten Runde hinaus tradeten. Rapp macht für die Rams einen guten Job, deshalb wäre man in LA mit dem Safety auch an 31 glücklich gewesen
Pick 32: New England Patriots – Dawson Knox, TE
Ursprünglicher Pick: N'Keal Harry (WR)
Im Prinzip hat man für diesen Re-Draft die freie Wahl, denn fast jeder Pick wäre wohl besser gewesen als N’Keal Harry. Nach dem ersten Karriereende von Rob Gronkowski hätte New England und Tom Brady ein neuer Tight End ganz gewiss gut getan. Und mit Dawson Knox ist glücklicherweise noch ein guter auf dem Board.
Marcel Schmidt




































