Formel-1-Fans bot sich beim Grand Prix von Australien am vergangenen Wochenende ein überaus ungewohntes Bild: Kein Max Verstappen auf dem Podium, ja nicht einmal im Renngeschehen dabei. Denn der Red-Bull-Racing-Überflieger musste seinen in den letzten Jahren so zuverlässigen Boliden bereits nach wenigen Runden mit einem Defekt abstellen. Dass dieses Ärgernis genau jetzt auftauchte, hat einen niederländischen Ex-F1-Piloten zu einem pikanten Verdacht ermuntert.
Als Max Verstappen Ende letzter Woche nach Australien kam, hatte er saisonübergreifend schon wieder neun Siege in Folge im Gepäck dabei, sieben aus 2023 und die beiden Auftakt-Siege in Bahrain und Saudi-Arabien.
Nichts deutete darauf hin, dass der dreifache Weltmeister beim Großen Preis in Melbourne schwächeln könnte, denn auch die Querelen bei Red Bull Racing um Teamchef Christian Horner und der interne Machtkampf, der im österreichischen Rennstall herrscht, schienen Verstappen in sportlicher Hinsicht nicht zu beeinflussen.
Etwas anders könnte das allerdings bei den Mitarbeitern rund um Verstappen aussehen. Diesen Verdacht hegte nun jedenfalls Verstappens Landsmann Giedo van der Garde. Laut dem Ex-Rennfahrer, der 2013 auch in der Formel 1 aktiv war, könnte der folgenreiche Defekt an Verstappens Bremse am aktuellen Trubel rund um Red Bull Racing liegen.
"Es ist wirklich merkwürdig, dass sowas bei Red Bull passiert", sagte van der Garde im "DRS podcast" und fügte deutlich an: "Ich sage nicht, dass das Sabotage war, sicher nicht, aber wenn in einem solchen Team Chaos herrscht, können Menschen Fehler machen."
Ex-Formel-1-Pilot wundert sich über Red Bull Racing
Red Bull Racing sei in den letzten zwei Jahren eine "so gut geölte Maschine gewesen, alles hat immer perfekt funktioniert", da sei es zumindest auffällig, dass man solch einen Defekt nun nach zwei Jahren mitten in einer Phase der Unruhe sieht.
Verstappen hatte sich beim Australien-GP trotz eines guten Starts nicht von Verfolger Carlos Sainz, der später das Rennen gewann, absetzen können und fiel schnell zurück. Mit rauchender Bremse, blockiert durch den Bremssattel, wie sich später herausstellte, schleppte er sich zur Box. Dort explodierte das Bauteil.
"Die Bremse blieb einfach stecken, und die Temperatur stieg immer weiter an", berichtete Verstappen später. "Es war so, als würde man mit angezogener Handbremse fahren. Darum war das Auto in manchen Kurven so schwierig zu fahren."



