Der Norweger Filip Fjeld Andersen wollte in der Biathlonsaison 2023/24 eigentlich voll angreifen und sich erneut einen Platz im Weltcup-Team erarbeiten. Stattdessen ging es für ihn in die komplett andere Richtung. Eine Entwicklung, die tiefe Spuren bei ihm hinterlassen hat.
"Man erlebt bei solchen Sachen eine kleine Identitätskrise, würde ich sagen", verriet Andersen gegenüber "NRK", dass er seine Biathlon-Laufbahn nach den Ereignissen der letzten Monate überdachte.
Besagte Monate gerieten für den Norweger zu einem sportlichen Albtraum. Zu Beginn der Saison 2022/23 war er noch regelmäßig Teil des A-Kaders und durfte im Weltcup starten. Doch die erhofften Resultate stellten sich nicht ein. Im Frühjahr 2023 folgte dann die erste Rückversetzung in den IBU-Cup.
Biathlon-Star steht "plötzlich auf dem blanken Boden"
In der 2. Liga ging es für den 24-Jährigen auch in der Saison 2023/24 weiter. Allerdings nicht lange, denn früh in der Saison ereilten ihn gesundheitliche Probleme, von denen er sich fortan nicht mehr vollständig erholte. Das Resultat war eine weitere Strafversetzung: in den nationalen Pokal.
"Wenn du in der Elite-Auswahl bist, willst du natürlich auch im Weltcup starten. Und plötzlich stehst auf dem blanken Boden und musst in den norwegischen Pokal. Das ist sehr weit weg von dem, was ich mir vorgestellt habe", beklagte Andersen die Entwicklungen der letzten Monate.
Er sei in eine Abwärtsspirale gelangt, aus der er nicht annähernd herauskommen konnte, schilderte der Norweger. Jedes Mal, wenn er dachte, er sei wieder in Form, habe er sich geirrt. In diesen Momenten sei dann alles "noch schlimmer" geworden, gab Andersen Einblicke in seine Gefühlswelt.
Von Biathlonrennen zu Langlaufrennen
Um das sprichwörtliche Ruder nun wieder herumzureißen, hat Andersen einen ungewöhnlichen Weg gewählt: Statt weitere Biathlonrennen zu absolvieren, ist er in den letzten Wochen mehrfach bei Langlaufrennen an den Start gegangen. Als eine Art "Selbstbestrafung" bezeichnete er diese Maßnahme: "Weil die Saison so den Bach runtergegangen ist."
Letztlich sei dies aber immer noch besser, als "zuhause auf der Couch herumzuliegen und zu versuchen, Zeit totzuschlagen", erklärte Andersen.


