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Trotz zahlreicher glücklicher Fügungen

Wie die Chargers puren Luxus immer wieder verschwenden

Justin Herbert ist ein Glücksfall für die Chargers
Justin Herbert ist ein Glücksfall für die Chargers
Foto: © IMAGO/Charles Baus
21. März 2024, 07:38
sport.de
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Die Los Angeles Chargers gehören objektiv betrachtet zu den Teams der NFL, die in den vergangenen Jahrzehnten mit das meiste Glück gehabt haben, was aber letztlich nicht zu Erfolgen auf dem Feld geführt hat. Die Gründe dafür sind vielschichtig.

Es ist länger her, dass die Chargers wirklich konstant eine Macht waren in der NFL oder auch nur in der AFC West. Von 2004 bis 2009 verpassten sie unter den Head Coaches Marty Schottenheimer und Norv Turner nur einmal die Playoffs. Damals hatten sie das Glück, dass ihnen Quarterback Philip Rivers letztlich in den Schoß fiel, weil Eli Manning, den sie an Position 1 gezogen hatten, auf gar keinen Fall in San Diego spielen wollte. Per Trade kam Rivers, der das Franchise über mehr als ein Jahrzehnt prägte - ja, Manning gewann zwei Super Bowls, aber das war eher seiner Defense zu verdanken. 

Zudem hatten die Chargers 2001 ein sehr gutes Händchen, als sie einen der besten Running Backs aller Zeiten in LaDainian Tomlinson mit dem fünften Pick insgesamt drafteten. Oder 2003, als sie einen College-Basketballspieler nach dem Draft verpflichteten und der zu einem der besten Tight Ends in der Geschichte des Sports wurde. Die Rede ist von Antonio Gates, dessen unglaubliches Talent einfach niemanden sonst aufgefallen war.

Von Glück reden konnten sie auch, dass sie im Grunde ein neues Stadion in Inglewood geschenkt bekommen haben und sich nicht an den Baukosten beteiligen mussten. Sie sind zwar nur Untermieter von Stan Kroenke und dessen Rams, doch zahlen sie ihm nur einen symbolischen Dollar an Miete pro Jahr. Der Stadtrivale trägt alle Kosten und Risiken, die Chargers bekommen dennoch die Spieltagseinnahmen und so weiter. 

Video: Esume über den Reiz der Free Agency in der NFL

Chargers: Elite-Quarterback im Draft 2020

Und dann passierte 2020 das Beste, was passieren kann. Es fiel ihnen auch noch ein Elite-Quarterback im Draft in den Schoß. An Position 6 zogen sie den gar nicht mal so hoch gehandelten Justin Herbert, der sich schnell als Glücksgriff entpuppte mit seinen athletischen Fähigkeiten und vor allem seinem Armtalent. Die Sache war klar: Mit diesem Quarterback könnte man weit kommen, denn ein Top-Quarterback ist die Grundlage für Erfolg in der heutigen NFL.

An dieser Stelle muss man sich nun aber fragen, was die Chargers mit all diesen glücklichen Fügungen gemacht haben. Das tolle Team, dass man Anfang des Jahrhunderts hatte, gewann unterm Strich genau gar nichts. Man muss den damaligen Stars zugutehalten, dass sie mehr als ein Mal in den Schredder gerannt sind, der die New England Patriots damals waren. Doch auch darüber hinaus fehlte es letztlich immer dann, wenn es zählte.

Das "geschenkte" Stadion führte derweil bislang nicht zum großen Fan-Ansturm, Heimspiele wirken nicht selten wie Auswärtspartien mit größtenteils Gästefans im SoFi. Und dann wäre da noch das Sportliche, das weiterhin nicht zu den Voraussetzungen passt. In vier Jahren mit Herbert standen die Chargers nur einmal in den Playoffs und das eine Spiel verloren sie blamabel in Jacksonville nach 27:0-Führung kurz vor der Pause.

Mehr noch: Trotz teurer Neuzugänge haben sie in ihrer aktuellen Besetzung bereits zwei Head Coaches - und einen General Manager - verschlissen und starten nun mit Jim Harbaugh und GM Joe Hortiz einen weiteren Neuanfang. Wie umfangreich der nun aussehen wird, steht in den Sternen, doch eines ist schon jetzt sicher: Die günstigen und so wichtigen Rookie-Vertragsjahre von Herbert haben sie in Los Angeles bereits gänzlich verschwendet. Und diese sind normalerweise die, in denen Teams um den QB herum groß aufbauen können, um ihm die Sache zu erleichtern. 

Chargers: Ferrari oder doch Fiat Punto?

Die Chargers haben dies versucht, scheiterten jedoch an schlechten Play-Callern wie (Head Coach) Anthony Lynn oder Joe Lombardi, der unter dem gerade geschassten Head Coach Brandon Staley der Meinung war, Herberts Ferrari von einem Arm wie einen Fiat Punto zu fahren und hauptsächlich auf kurze Sicherheitspässe und Run Game zu setzen. Auch mit Nachfolger Kellen Moore wurde es nur bedingt besser, was letztlich aber auch am enormen Verletzungspech der vergangenen paar Jahre gelegen haben mag.

2024 nun wird Herbert ein letztes Mal halbwegs günstig sein, da sein Cap Hit nach Unterschrift seines neuen Vertrags (5 Jahre, 262 Mio. Dollar) bei nur 19 Millionen Dollar liegt. Ab 2025 dann zählt er mit mehr als 37 Millionen Dollar gegen die Cap und ab 2026 steigen die Beträge jährlich enorm. Doch schon in den ersten Tagen der NFL Free Agency 2024 wurde deutlich, dass die schwachen sportlichen Erträge der jüngeren Vergangenheit ernste Konsequenzen nach sich zogen. Der langjährige und ultra-zuverlässige Star-Receiver Keenan Allen spielt nun in Chicago, da er einer Gehaltskürzung nicht zustimmen wollte, Deep Threat Mike Williams wurde direkt entlassen. 

Herbert steht nun erstmal ohne etablierten Receiver da und hat mit Austin Ekeler auch seinen langjährigen Partner im Backfield verloren, der immer auch ein Faktor im Passspiel war. Die Chargers haben derzeit den fünften Pick im Draft und sind damit in Position für eine neue Offensiv-Waffe für Herbert. Doch selbst wenn dann ein Top-Receiver oder -Tight-End (Brock Bowers) kommen sollte, würde das nichts daran ändern, dass die Chargers noch einen weiten Weg zu gehen haben, um wirklich in der Division anzugreifen, die seit Jahren von den Chiefs dominiert wird. Die Qualität fehlt diesem Kader an allen Ecken und enden.

Zudem muss man bezweifeln, dass es offensiv künftig deutlich besser laufen wird für Herbert, denn Harbaughs neuer Offensive Coordinator, Greg Roman, ist ein Verfechter des "Establish-the-Run"-Movements, also einer der alten Schule. Schon bei den Ravens zeigte sich deutlich, dass er wirklich nur im Run Game zuhause ist, das Passspiel wurde mit Lamar Jackson stets vernachlässigt. Sollte das bei den Chargers künftig auch so sein - auch Harbaugh spricht dafür, wenn man sich sein Michigan der letzten Jahre anschaut, dass sich eigentlich komplett auf den Lauf verlegte und kaum etwas anderes machte -, dürfte das die Chancen auf Erfolg auch nicht erhöhen. Selbst wenn Michigan damit ultimativ großen Erfolg hatte. NFL-Defenses dürften darauf jedoch bessere Antworten finden.

Und so ist zu befürchten, dass die Chargers, die weiterhin den Luxus haben, einen der besten jungen Quarterbacks der NFL in ihren Reihen zu wissen, weiter auf der Stelle treten und weitere Saisons mit Justin Herbert verschwenden.

Marcus Blumberg

Week 14
  • Spielplan
  • Tabelle
Detroit Lions
Detroit Lions
Lions
44
10
10
7
17
Dallas Cowboys
Dallas Cowboys
Cowboys
30
3
6
10
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02:15
Fr, 05.12.
Beendet
Atlanta Falcons
Atlanta Falcons
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0
Seattle Seahawks
Seattle Seahawks
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19:00
So, 07.12.
Baltimore Ravens
Baltimore Ravens
Ravens
0
Pittsburgh Steelers
Pittsburgh Steelers
Steelers
0
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So, 07.12.
Cleveland Browns
Cleveland Browns
Browns
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Tennessee Titans
Tennessee Titans
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So, 07.12.
Jacksonville Jaguars
Jacksonville Jaguars
Jaguars
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Indianapolis Colts
Indianapolis Colts
Colts
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So, 07.12.
Minnesota Vikings
Minnesota Vikings
Vikings
0
Washington Commanders
Washington Commanders
Commanders
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19:00
So, 07.12.
New York Jets
New York Jets
Jets
0
Miami Dolphins
Miami Dolphins
Dolphins
0
19:00
So, 07.12.
Tampa Bay Buccaneers
Tampa Bay Buccaneers
Buccaneers
0
New Orleans Saints
New Orleans Saints
Saints
0
19:00
So, 07.12.
Buffalo Bills
Buffalo Bills
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Cincinnati Bengals
Cincinnati Bengals
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19:00
So, 07.12.
Las Vegas Raiders
Las Vegas Raiders
Raiders
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Denver Broncos
Denver Broncos
Broncos
0
22:05
So, 07.12.
Green Bay Packers
Green Bay Packers
Packers
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Chicago Bears
Chicago Bears
Bears
0
22:25
So, 07.12.
Arizona Cardinals
Arizona Cardinals
Cardinals
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Los Angeles Rams
Los Angeles Rams
Rams
0
22:25
So, 07.12.
Kansas City Chiefs
Kansas City Chiefs
Chiefs
0
Houston Texans
Houston Texans
Texans
0
02:20
Mo, 08.12.
Los Angeles Chargers
Los Angeles Chargers
Chargers
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Philadelphia Eagles
Philadelphia Eagles
Eagles
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02:15
Di, 09.12.
AFC East
#MannschaftMannschaftMannschaftSp.SNUHeimAuswärtsDivConfPunkteDiff.%
1New England PatriotsNew England PatriotsPatriotsNE1311205:26:03:06:2351:241110.846
2Buffalo BillsBuffalo BillsBillsBUF128405:13:32:25:3337:25978.667
3Miami DolphinsMiami DolphinsDolphinsMIA125704:31:42:22:6247:286-39.417
4New York JetsNew York JetsJetsNYJ123902:51:40:32:6246:315-69.250
AFC North
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1Baltimore RavensBaltimore RavensRavensBAL126603:43:22:14:4289:293-4.500
2Pittsburgh SteelersPittsburgh SteelersSteelersPIT126604:32:32:15:3281:289-8.500
3Cincinnati BengalsCincinnati BengalsBengalsCIN124802:42:43:14:4280:374-94.333
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AFC South
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1Jacksonville JaguarsJacksonville JaguarsJaguarsJAX128404:24:22:15:2292:25339.667
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AFC West
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1Denver BroncosDenver BroncosBroncosDEN1210206:04:22:16:2284:21866.833
2Los Angeles ChargersLos Angeles ChargersChargersLAC128405:23:24:07:2277:25225.667
3Kansas City ChiefsKansas City ChiefsChiefsKC126605:11:51:23:4305:23273.500
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NFC East
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1Philadelphia EaglesPhiladelphia EaglesEaglesPHI128404:24:22:27:3270:24921.667
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NFC North
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1Chicago BearsChicago BearsBearsCHI129304:15:21:26:2313:3076.750
2Green Bay PackersGreen Bay PackersPackersGB128314:24:13:06:2294:22668.708
3Detroit LionsDetroit LionsLionsDET138505:23:31:35:4394:30490.615
4Minnesota VikingsMinnesota VikingsVikingsMIN124801:43:42:22:5224:281-57.333
NFC South
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1Tampa Bay BuccaneersTampa Bay BuccaneersBuccaneersTB127503:24:32:05:3279:301-22.583
2Carolina PanthersCarolina PanthersPanthersCAR137604:23:42:15:3247:297-50.538
3Atlanta FalconsAtlanta FalconsFalconsATL124802:32:51:33:4243:276-33.333
4New Orleans SaintsNew Orleans SaintsSaintsNO1221001:51:51:22:7182:295-113.167
NFC West
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1Los Angeles RamsLos Angeles RamsRamsLAR129305:14:22:14:3334:210124.750
2Seattle SeahawksSeattle SeahawksSeahawksSEA129304:25:12:25:3350:217133.750
3San Francisco 49ersSan Francisco 49ers49ersSF139403:26:24:18:2307:26938.692
4Arizona CardinalsArizona CardinalsCardinalsARI123901:52:40:43:6265:303-38.250
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