Das norwegische Biathlon-Talent Johan-Olav Botn erhielt Anfang des Jahres in Oberhof überraschend für Vetle Sjåstad Christiansen die Berufung für den Weltcup-Kader. Anschließend erhielt der Youngster zahlreiche Hass-Kommentare, wie er nun offenbarte.
"Ich habe da ein paar Nachrichten bekommen", wird Biathlet Johan-Olav Botn bei "NRK" mit Blick auf den unglücklichen Weltcup in Oberhof zitiert: "Ich glaube, Sjåstad ist bei den 'Hardcore'-Biathlonfans sehr beliebt. Es gab einige, die komisch waren, aber es war eine besondere Erfahrung."
Der 24-Jährige erklärte, dass er sich von den Kommentaren nicht hat beeinflussen lassen wollen. "Es ist so unpassend, was sie schrieben, dass es mich nicht berührt hat", so Botn, der "viele böse Worte" erhalten habe.
Was war passiert? Der Biathlet hatte sich Ende 2023 mit starken Leistungen im zweitklassigen IBU-Cup eine erstmalige Nominierung für den Weltcup verdient. Dafür wurde allerdings Routinier Vetle Sjåstad Christiansen gestrichen, der sich öffentlich beschwerte.
Biathlon-Profi Botn widerlegt seine Kritiker
Besonders bitter: Botn patzte sowohl im Sprint als auch im Verfolger, vor allem am Schießstand versagten ihm die Nerven. In der Verfolgung handelte er sich nach einem Fehlstart sogar eine 30-Sekunden-Zeitstrafe ein, ein "Anfängerfehler", wie er damals hinterher zugeben musste. Letztlich scheiterte der in der Loipe so schnelle Botn auch am immensen Druck, der auf ihm lastete.
Nach einer Rückversetzung in den IBU-Cup und einer erfolgreichen Europameisterschaft schaffte es Botn zum Saisonabschluss zurück ins Weltcup-Aufgebot. In Soldier Hollow stellte er dann unter Beweis, dass er tatsächlich zu den besten Biathleten der Welt zählt. Im Sprint blieb er am Schießstand fehlerfrei und belegte sensationell den dritten Platz - mit der letzten Startnummer!
"Es macht Spaß, zu zeigen, dass ich tatsächlich schießen kann, denn viele der Nachrichten drehten sich ums Schießen", so Botn rückblickend: "Ich habe die Chance sofort ergriffen, als ich sie bekam. Darüber bin ich sehr froh."
