Die deutschen Biathletinnen verpassen zum Auftakt des Weltcupfinals deutlich das Podest. Lediglich Janina Hettich-Walz kann mit der Weltspitze mithalten.
Janina Hettich-Walz blickte vor der malerischen Kulisse der Rocky Mountains erschöpft auf die Anzeigetafel, dann rang sie in der Höhe von 1400 Meter nach Luft. Für das erhoffte erste Weltcup-Podest hatte es trotz einer makellosen Vorstellung am Schießstand zwar wieder nicht gereicht, doch auch Rang sieben stimmte die WM-Zweite im Einzel ganz glücklich. "Null Fehler und Top Ten ist trotzdem ein sehr gutes Ergebnis für mich", sagte die 27-Jährige im "ZDF".
Auf ihr erstes Treppchen im Weltcup fehlten im Sprint von Canmore nach 7,5 Kilometer letztlich 22,6 Sekunden. "Es lief deutlich besser als in den USA. Mit der Schießzeit habe ich ein bisschen gehadert. Läuferisch war es ganz okay", führte Hettich-Walz aus. Stehend hatte sie nach einer Fehlzündung nachladen müssen und so Zeit verschenkt. Sie sei dennoch "auf jeden Fall" zufrieden und freue sich über die "gute Ausgangsposition für den Verfolger".
Die Gesamtweltcupzweite Lisa Vittozzi aus Italien feierte mit fehlerfreiem Schießen in 19:38,2 Minuten ihren dritten Saisonsieg. Dahinter komplettierten die Französin Lou Jeanmonnot (0 Strafrunden/+5,5 Sekunden) und Lena Häcki-Groß (0/+8,6) aus der Schweiz das Podium. Ingrid Landmark Tandrevold rettete mit Rang 17 die kleine Kugel im Sprintweltcup, hat im Kampf um den Gesamtweltcup allerdings nur noch ein dünnes Polster von sieben Punkten auf Vittozzi.
Grotian knackt die Top 20
Die restlichen deutschen Skijägerinnen verpassten Topergebnisse. Die längst etablierten Sophia Schneider (1/+1:09,7) und Vanessa Voigt (2/+1:13,0) kamen auf die Plätze 20 und 23, von den Youngstern war Selina Grotian (1/+1:03,7) mit Rang 18 die Bestplatzierte. Johanna Puff (1/+1:34,7) holte als 28. ebenfalls Punkte, Julia Kink (2/+2:22,3) qualifizierte sich immerhin für das Jagdrennen.
Anführerin Franziska Preuß hatte wegen eines anhaltenden Infekts auf das Saisonfinale verzichtet, sich stattdessen einem kleinen chirurgischen Eingriff unterzogen. Für ihre Teamkolleginnen stehen am Samstag (18.10 Uhr) die Verfolgung und am Sonntag (18.10 Uhr) der Massenstart auf dem Programm.
Das letzte Weltcupwochenende für Benedikt Doll startet am Freitag (17.40 Uhr/ZDF und Eurosport) mit dem Sprint, wo er noch Chancen auf die kleine Kristallkugel hat.
