Emilien Jacquelin hat beim Biathlon-Weltcup in Solder Hollow die Chance verpasst, erstmals seit Dezember 2021 in einem Individualwettkampf ganz oben auf dem Treppchen zu stehen. Lange hielt die Enttäuschung beim Franzosen aber nicht an.
Platz zwei im Sprint, Platz drei im Verfolger: Biathlon-Profi Emilien Jacquelin kann mit seiner Ausbeute beim Weltcup in den USA mehr als zufrieden sein. Doch: Gerade im Rennen am Sonntag war noch mehr drin, sogar ein Sieg schien möglich.
Hinter seinem Landsmann und Sprint-Sieger Eric Perrot gestartet, hatte der 28-Jährige nach dem ersten Schießen die Führung übernommen. Auch beim zweiten Anschlag blieb Jacquelin fehlerfrei, der Abstand wurde immer größer.
Doch dann begann beim Franzosen das Nervenflattern: Gleich drei Strafrunden heimste er sich ein, die Norweger um Sturla Holm Laegreid und Johannes Thingnes Bö übernahmen die Führung.
Biathlon-Star Jacquelin: "Ich bin drangeblieben"
"Ich habe mir gesagt: 'Verdammt, warum machst du solche Sachen?', erklärte Jacquelin anschließend in der Mixed Zone gegenüber "La Chaîne L'Equipe": "Ich würde nicht sagen, dass ich zu sehr im Angriff war, aber es fehlte ein kleines Detail an Entschlossenheit und Konzentration." Während der Strafrunden sei er schon auf Fehleranalyse gegangen und habe sich stark geredet: "Ich weiß, dass ich es kann."
Und tatsächlich: Im letzten Schießen traf Jacquelin wieder jede Scheibe, womit er sich wieder Podestchancen erkämpfte. Knapp hinter Tarjei Bö und knapp vor Sturla Holm Laegreid schnappte er sich Platz drei, der von Rang 17 gestartete Johannes Thingnes Bö wurde Erster.
"Ich bin sehr zufrieden mit diesem Podium", so der Franzose abschließend: "Mit den Norwegern um mich herum, dachte ich an all meine vierten Plätze zu Jahresbeginn. Ich bin drangeblieben und habe alles gegeben." Beim Weltcup in Ruhpolding hatte er als Vierter sowohl im Sprint als auch im Verfolger knapp das Podest verpasst.

