Demonstration der Stärke: Beim Verfolgungsrennen in Soldier Hollow ging Biathlon-Superstar Johannes Thingnes Bö von Platz 17 ins Rennen, war am Ende aber erneut der gefeierte Sieger. Danach blickte der Gesamtweltcup-Führende auf den Showdown mit Bruder Tarjei voraus.
Mit einem Rückstand von 58 Sekunden startete Johannes Thingnes Bö in das 12,5-Kilometer-Rennen am Sonntag im US-Bundesstaat Utah. Nach einer gewohnt starken Laufleistung hatte der Norweger schon nach drei Schießeinlagen, die er allesamt ohne Fehler überstand, gemeinsam mit seinem norwegischen Teamkollegen Sturla Holm Laegreid die Führung im Verfolger übernommen.
Der bis dahin auf Platz eins liegende Emilien Jaquelin hatte beim dritten Schießen böse gepatzt und sich drei Strafrunden eingehandelt.
Beim letzten Stehendanschlag konnte sich Bö dann sogar noch einen Fehlschuss erlauben, brachte den ersten Platz trotzdem souverän vor seinem Bruder Tarjei ins Ziel.
Am Ende stand ein hervorragendes Resultat aus Sicht der Bö-Brüder Johannes Thingnes und Tarjei, die sowohl im Verfolgungsrennen als auch im Gesamtweltcup die ersten beiden Plätze bekleideten und verteidigten.
"Ein perfektes Rennen. Ich kam gut und ohne Fehler durch das Liegendschießen und hatte gute Skier. Im Stehendschießen ging es dann auch ganz gut", freute sich Dominator Bö am "ARD"-Mikrofon nach seiner Machtdemonstration in Soldier Hollow. Der 17. Platz im Sprint einen Tag zuvor sei "ein Weckruf" gewesen, führte Johannes Thingnes Bö weiter aus: "Heute war es dann Vollgas vom Anfang bis zum Ziel. Am Ende war alles gut für mich."
Biathlon: Johannes Thingnes Bö führt im Gesamtweltcup vor Bruder Tarjei
Ehe in der kommenden Woche im kanadischen Canmore die endgültige Entscheidung im diesjährigen Gesamtweltcup fallen wird, wollte Bö von einer Vorentscheidung an diesem Sonntag aber noch nichts wissen: "Ich fühle, dass es sehr eng ist. Es ist noch nicht ganz klar in meinem Kopf. Ich muss mich noch mehr fokussieren und dann mal schauen, was nächste Woche passiert."
Am ehesten könnte Johannes Thingnes Bö noch sein fünf Jahre älterer Bruder die große Kristallkugel streitig machen, der in der Gesamtwertung aktuell mit 930 zu 992 Punkten im Hintertreffen liegt.
"Ich glaube, er (Tarjei Bö, Anm. d. Red.) ist der moralische Führer des Gesamtweltcups. Aber ich habe noch ein paar Punkte mehr. Die brauche ich auch, denn man weiß nie, was passiert", gab der jüngere Bö-Bruder schon mal einen Ausblick auf den bevorstehenden Showdown in Canmore.

