Große Höhe, andere Zeitzone und eine strapaziöse Anreise: Auf die Biathlon-Stars warten beim Weltcup im US-amerikanischen Soldier Hollow einige besondere Herausforderungen. Los geht es schon beim Flug.
In der Nacht von Montag auf Dienstag (MEZ) ist der große Biathlon-Weltcup-Tross nach einem mehrstündigen Flug in Salt Lake City gelandet. Die meisten Stars saßen in der "Holzklasse". Der Schwede Sebastian Samuelsson hingegen nicht. Er nahm rund 2.500 Euro in die Hand und kaufte sich damit einen Platz in der Business-Klasse.
"Ja, ich habe mir das Ticket vor einigen Wochen gekauft", sagte Samuelsson bei "NRK". Für ihn gehe es hierbei um eine gewisse Professionalität. "Ich trainiere den ganzen Sommer und Herbst, um mich so gut wie möglich zu schlagen. Dann muss ich auch ein bisschen investieren, um eine gute Reise zu haben. Ich glaube, dass ich davon profitieren werde", begründete der Schwede seine Maßnahme.
Kuriose Regel im Biathlon-Flieger
Der Flieger in die Staaten wurde eigens von der IBU organisiert. Der gesamte Biathlon-Tross war mit an Bord. Plätze in der Business Class sind eigentlich nicht für die Biathletinnen und Biathleten vorgesehen. Sie werden nur dann "befördert", wenn ein Platz frei bleibt. Und auch hier gibt es klare Regeln.
"Die Plätze, die frei bleiben, werden anhand des Weltcupstands vergeben. Wenn es zwölf freie Plätze gibt, bekommen die besten sechs Männer und Frauen [im Gesamtweltcup] die Plätze", berichtete Norwegens Manager Per Arne Botnan von den speziellen Flug-Regeln.
Für die Norweger kam laut seiner Aussage ein selbst finanziertes Upgrade aus Kostengründen nicht infrage. "Wir werden dafür nicht extra Geld ausgeben, weil es so teuer ist", sagte er.
Für die Skandinavier wäre ein Upgrade im schlimmsten Fall auch rausgeschmissenes Geld, denn in der Weltcupwertung der Männer liegen zurzeit sechs von ihnen an der Spitze. Bei freien Plätzen würden sie diese demnach so oder so bekommen, auch ohne eigenes Investment.
Biathlon-Star "mag es, Geld auszugeben"
Dass Samuelsson sein Upgrade aus eigener Tasche bezahlt und damit im Grund auch einen Sitz blockiert, stört die anderen übrigens nicht. "Ich applaudiere ihm", sagte etwa Johannes Thingnes Bø. Und auch die zurückgetretene Rekord-Weltmeisterin Martin Olsbu Røiseland sprach von einer "sehr cleveren" Entscheidung. "Ich hätte auch darin investiert", sagte sie bei "NRK".
Samuelssons Teamkollege Martin Ponsiluoma überrascht die Maßnahme seines Landsmann ebenfalls nicht. Er meinte mit einem Augenzwinkern: "Sebbe hat ganz gute Finanzen und mag es, Geld auszugeben."