Andreas Wellinger hat im ersten Skifliegen der Weltcup-Saison mit Rang sechs erneut überzeugt.
Andreas Wellinger schnupperte am Podest, zufrieden war der Bayer nach dem ersten Skifliegen der Weltcup-Saison aber noch lange nicht.
"Da waren heute fünf oder acht Meter mehr drin", sagte der WM-Zweite nach seinem sechsten Platz beim Heimspiel in Oberstdorf. So aber musste der DSV-Adler das Podium den überragenden Slowenen Timi Zajc und Peter Prevc und dem drittplatzierten Österreicher Stefan Kraft überlassen.
Wellinger flog vor 16.000 Fans auf der Heini-Klopfer-Schanze auf 219,5 und 223,0 m, vier Wochen nach seinem Silber-Coup am Kulm fehlten zum Treppchen eben jene fünf Meter. "Der letzte Sprung gibt uns Hoffnung. Wenn Andi das morgen wieder zeigt, kann er vorne mitmischen", sagte Bundestrainer Stefan Horngacher in der ARD.
Slowenische Flugshow in Oberstdorf
Nicht zu schlagen war der WM-Dritte Zajc, der dem Halbzeit-Führenden Peter Prevc in dessen letzter Saison den ersten Sieg seit fast vier Jahren noch wegschnappte. Bruder Domen Prevc rundete als Fünfter hinter dem Österreicher Michael Hayböck die slowenische Flugshow ab.
Für den WM-Dritten Zajc, der am Freitag an der Seite von Domen Prevc auch den Super-Team-Wettbewerb gewonnen hatte, war es der vierte Weltcupsieg seiner Karriere. Alle vier holte der Experte für Riesenschanzen im Fliegen.
Wellinger hatte nach dem ersten Durchgang noch den achten Platz belegt. "Der zweite war dann einen deutlichen Schritt besser. Wenn ich morgen daran anschließen kann, ist nach vorne noch was möglich", sagte der zweimalige Olympiasieger. Nur wenige Kilometer entfernt hatte Wellinger Ende Dezember mit seinem Sieg zum Auftakt der Vierschanzentournee für das deutsche Highlight der bisherigen Saison gesorgt.
Im Dreikampf um den Gesamtweltcup bleibt Wellinger mit 1142 Punkten Dritter hinter Kraft (1446) und dem Japaner Ryoyu Kobayashi (1217), der diesmal Siebter wurde. "Für mich ist die Gesamtwertung nicht entscheidend. Aber wenn ich mein Zeug mache, ist es noch möglich, vorne anzugreifen", sagte Wellinger.
Skispringen: Persönlicher Weitenrekord für Philipp Raimund
Zweitbester DSV-Adler war Philipp Raimund als 14., der Oberstdorfer schraubte im zweiten Durchgang seinen persönlichen Weitenrekord auf 220,0 m.
"Dieser Tag wird mir definitiv in Erinnerung bleiben. Vor der Heimkulisse ist das einfach mega", sagte der 23-Jährige. Auch Horngacher lobte: "Er kommt langsam ins Fliegen und hat sehr viel gelernt auf dieser Schanze."
Pius Paschke (21.), Stephan Leyhe (23.) und Felix Hoffmann (27.) schafften es anders als Luca Roth (35.) ebenfalls in den zweiten Durchgang. Den ehemaligen Skiflug-Weltmeister Karl Geiger (44.) hatte es in seiner Heimat schon in der Qualifikation erwischt.

