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Pro und Contra zu den Fan-Protesten

"Die Mehrheit will doch nur ein Fußballspiel schauen"

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21. Februar 2024, 15:30
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Flugzeuge, Autos mit integrierten Nebeltöpfen, Tennisbälle sowieso. Die Fan-Proteste in der ersten und zweiten Bundesliga nehmen von Woche für Woche immer kuriosere Formen an. Mehrmals schon standen Partien hauchdünn vor dem Abbruch. Viele Trainer und Experten sehen die Spiel-Unterbrechungen kritisch, eine Ende ist noch nicht in Sicht. Auch in der sport.de-Redaktion sorgt das Thema für Diskussionen. Zwei Redakteure - zwei Meinungen.

Pro: Die Proteste erreichen genau das, was sie sollen

Eines vorab: Natürlich nerven und stören die Unterbrechungen. Doch genau das ist der Punkt. Genau das ist der Kern der Sache. Durch den kreativen und bunten Protest bringen die Fanszenen das Thema der Stunde auf die Agenda.

Und siehe da: Auch Bundesligisten wie der VfB Stuttgart oder 1. FC Köln fordern mittlerweile eine transparente Neuabstimmung. Ein Investorenkandidat ist abgesprungen.

Man kennt das ja aus dem "echten" Leben: Bahnstreik, Klima-Proteste usw. Erst wenn es "wehtut" und sichtbar wird, springt die Aufmerksamkeits-Maschinerie an.

So gesehen sind die Tennisball-Werfereien und ferngesteuerte Auto-Actions ein voller Erfolg. Plötzlich wird über den Investoreneinstieg und das umstrittene Abstimmungsprozedere vor Millionenpublikum bei "Markus Lanz", "Doppelpass" und "Hart aber Fair" diskutiert. Ob das auch mit offenen Briefen, Bannern und Bitten funktioniert hätte? Wohl nicht.

Kritiker der Proteste sagen, diese würden nur von einer lauten, dafür sehr kleinen und querulanten Minderheit ins Stadion gebracht, die sich dann auch noch selbstdarstellerisch verwirkliche. Nun ja, es gibt eine repräsentative Umfrage von FanQ, die andere Ergebnisse zeigt: Die große Mehrheit von Fans (77,2 Prozent, alle Fantypen, nicht nur Ultras) steht dem Investoreneinstieg kritisch gegenüber. Und auch in den Stadien rufen nicht nur 200 Maskierte vergiftete Grüße Richtung DFL. Es sind sehr viele.

Die Thematik trifft eben den Nerv sehr vieler Fußballfans. Zerstücklung der Spieltage, eskalierende Kommerzialisierung und eben die Bedenken wegen der intransparenten Abstimmung. Wer die Fans kommunikativ und inhaltlich vorab nicht ins Boot holt und offenbar die Ängste und Sorgen nicht wirklich ernst nimmt, braucht sich nicht wundern, wenn es dann Widerstand gibt.

Klar, der Boulevard und so manche TV-Kommentatoren vermuten hinter den Protesten hyperventilierend das Ende des Fußball-Abendlandes. Auch Vereinsvertreter lassen sich zu kuriosen Aussagen hinreißen. Wenn Eintracht-Boss und DFL-Aufsichtstrat Axel Hellmann Fan-Proteste schlechtredet, weil "eine kleine Gruppe jetzt darauf Kraft verwendet, anstatt hinzugucken, wie in unserem eigenen Land Staatsgewalt, Polizei und Demokratie unterwandert werden von Rechten", dann betreibt er feinstes Whataboutism. Was hat denn das eine mit dem andern zu tun? Exakt.

Klar ist: Fadenkreuze auf Menschen zu setzen wie bei Bannern zu Hannover-Geschäftsführer Martin Kind, geht überhaupt nicht. Solch ein Verhalten muss verfolgt und bestraft werden. Dies war aber ein Einzelfall in Hannover.

Der Protest über die verschiedenen Bundesliga-Stadien hinweg ist friedlich und stört eben erfolgreich den "Betriebsablauf" der Bundesliga. Die größte Gefahr ist, die nächste Bahn zu verpassen.

Und seien wir mal ehrlich: Der Entertainmentfaktor der Flugzeuge, Autos und hinterher rennenden Ordner ist jetzt schon höher als so manches Bundesligaspiel. In diesem Sinne: Vorteil Fans.

Emmanuel Schneider

Contra: Die Mehrheit will doch nur ein Fußballspiel schauen

Die Debatte über das Für und Wider eines Investoren-Einstiegs in die Bundesliga, der rein objektiv betrachtet zunächst einmal für bessere Wettbewerbschancen des deutschen Fußballs im internationalen Vergleich sorgen würde, ist in den letzten Wochen mehr und mehr abgedriftet. 

Gegenstand des Protestes war zuletzt offenkundig eher ein Kräftemessen bei der Frage, wem der Fußball überhaupt gehört und wem nicht.

Denjenigen, die ihn auf höchster Ebene ausüben, Millionen von Fans vor die TV-Bildschirme und in die Stadien locken? Denjenigen, die in der Unterhaltungsbranche Profi-Fußball mitmischen, riesige Summen mit dem Sport generieren, letztlich aber auch Zigtausende Arbeitsplätze schaffen? Oder eben doch die Fan-Basis, die mit ihrer Liebe zum Fußball den ganzen Bundesliga-Laden überhaupt erst ans Laufen gebracht hat?

"Der Fußball gehört uns allen! Und deshalb müssen wir alle damit sehr sorgfältig umgehen", legte sich DFL-Boss Hans-Joachim Watzke in der letzten Woche in der "Bild" fest und mahnte damit alle Parteien an, endlich wieder lösungsorientiert in der Frage zu arbeiten, wie sich der deutsche Fußball in der Investoren-Frage aufstellen sollte. 

Im Kern geht es doch um eins: Will die Bundesliga langfristig hochklassigen Fußball auf höchstem Niveau präsentieren, muss auch auf höchstem Niveau gewirtschaftet werden. Wer im Jahr 2024 noch immer nicht anerkannt hat, dass die Bundesliga nicht mehr und nicht weniger ist als ein internationales Unterhaltungsunternehmen, der glaubt auch noch an eine nachvollziehbare Handspiel-Regel.

Um als globale Marke attraktiv zu bleiben, sind neue Einnahmequellen unumgänglich. Die Auslagerung der nationalen und internationalen Medienrechte gilt dabei als lukrativste Möglichkeit und soll mehrere Milliarden Euro einbringen. Geld, welches nicht zuletzt den Vereinen selbst zugute kommen soll. Aber das sei nur der Vollständigkeit halber erwähnt.

Wie auch schon bei anderen Formen der Proteste in der Vergangenheit gesehen, entsteht bisweilen der Eindruck, dem ein oder anderen geht es mehr darum, mal wieder auszuloten, wie weit er denn nun wirklich gehen darf, ehe das erste Spiel abgebrochen wird. Stichwort Anstoßzeiten, Stichwort Ausgliederung, Stichwort Pyro-Technik.

Sollten tatsächlich bald die ersten Spiele abgebrochen und die ersten Punkte abgezogen werden, dürfte die große Solidarität der Fans mit der aktiven Protest-Bewegung schnell auf die Probe gestellt werden.  

Apropos Solidarität: Wie es um den angeblichen Rückhalt für die aktive Fanszene wirklich bestellt ist, wird wohl erst zu sehen sein, wenn dann tatsächlich das erste Spiel abgebrochen wird und Zehntausende Fußball-Fans vorzeitig nach Hause müssen. 

Unter dem Strich bleibt die Gruppe derjenigen, die den aktiven Protest in die Stadien trägt, eine Minderheit. Eine Minderheit, die dem Gros der Konsumenten des Produktes Bundesliga ihr Stadionerlebnis vermiesen. 

Der Mehrheit der Zuschauer in den Fußball-Stadien, ganz besonders in den zwei höchsten Spielklassen in Deutschland, geht es nicht darum, zu protestieren und Widerstand gegen wirtschaftlich motivierte Entscheidungen auszuüben oder politischen Zielen Ausdruck zu verleihen.

Sie wollen ein Fußballspiel schauen, als Freizeitbeschäftigung, Ausgleich zum Berufsalltag oder Familienausflug. Auch wenn sie aktuell keiner mehr so recht wahrzunehmen vermag. 

Mats-Yannick Roth

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