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Ingrid Landmark Tandrevold gewann bei der Biathlon-WM zwar zwei Staffel-Medaillen, präsentierte sich aber vor allem in den vier Einzelrennen völlig von der Rolle. Nach ihrem persönlichen Debakel zog die Gesamtweltcup-Führende Konsequenzen.
Die norwegischen Biathlon-Frauen zählen ohne Frage zu den großen Verliererinnen der WM in Nove Mesto. Das hoch gehandelte Team gewann keine einzige Medaille in den Einzelrennen und holte auch in den drei Staffel-Wettbewerben "nur" eine Silber- und eine Bronzemedaille.
Zum Gesicht der Krise wurde in den Tagen in Tschechien vor allem Ingrid Landmark Tandrevold. Die Gesamtweltcup-Führende war läuferisch auf der Höhe, doch am Schießstand verlor sie regelmäßig die Nerven. Das Ganze ging ihr so nahe, dass sie im Anschluss an die Single-Mixed-Staffel in Tränen ausbrach und mit ihren emotionalen Worten anschließend für Schlagzeilen sorgte.
Biathlon: Ingrid Landmark Tandrevold will "Gewehr in den Schrank stellen"
Um die WM-Enttäuschung zu verarbeiten, wird sich die Norwegerin nun für einige Tage komplett vom Biathlon-Sport verabschieden. "Der Plan ist, das Gewehr für eine Weile in den Schrank zu stellen und es ein paar Tage lang nicht anzusehen", sagte Tandrevold gegenüber "NRK". Ohne Telefon und Elektrizität wolle sie sich nun in die Natur verabschieden und ein "etwas einfacheres Leben mit denen, die ich liebe, führen", sagte sie.
Die Distanz zum Sport habe sie nun nötig, erklärte die 27-Jährige: "Das ist so ein bisschen wie vor einem Examen. Manchmal ist es ok, mit dem Lesen aufzuhören und einfach ins Bett zu gehen. Wenn man es ein wenig verschwinden lässt, kommen die wichtigsten Dinge zurück."
Biathlon-Bosse mit klaren Anweisungen
Norwegen-Trainer Sverre Huber Kaas erklärte derweil, dass Tandrevolds Abstand vom Sport nicht nur sie, sondern auch die anderen Team-Mitglieder betrifft. Es sei eine klare Anweisung der Verantwortlichen an die Athletinnen, sagte er.
"Unser Rezept ist jetzt, dass die Waffen nicht mehr angepackt werden, bis wir an den Holmenkollen fahren. Sie sollen so viele Tage wie möglich damit verbringen, nicht ans Schießen zu denken und alles andere zu genießen", erklärte Kaas gegenüber "NRK".
