Die Biathlon-WM in Nove Mesto war und ist auch eine Materialschlacht, der weiche, dreckige Schnee macht den Skijägern in der Loipe zu schaffen. Die Deutschen haben im Kampf um die besten Ski bisher nicht sonderlich gut ausgesehen - und die Hoffnung auf eine Wende vor den letzten Rennen mehr oder weniger aufgegeben.
"Jetzt ist es halt so", sagte Benedikt Doll nach dem enttäuschenden vierten Platz der Männerstaffel fast schon resignierend. "Wir hatten bei der WM nicht das Knallermaterial wie bei den letzten sechs Weltcups."
Es gebe "kleine Nationen wie Estland und Finnland, die vorne mitlaufen. Die haben wahrscheinlich einfach was gefunden. Nach der WM sind noch drei Weltcups, da sind wir nochmal dabei", hakte Doll die WM für sich mehr oder weniger ab.
Er werde im Massenstart nochmal "an den Start gehen, das Rennen rumbringen. In Oslo sind die Bedingungen sicher wieder anders", so Doll. Selina Grotian - mit den Frauen Bronzegewinnerin in der Staffel - pflichtete bei. Die Ski hätten sogar "ein bisschen am Schnee geklebt", schilderte sie die Probleme des DSV-Teams.
Biathlon-WM: Sportchef zieht positives Fazit
Sportdirektor Felix Bitterling äußerte sich vor den abschließenden Massenstars indes etwas kämpferischer als Doll. "Es wird jetzt nicht so sein, dass wir hier noch mal die Überski haben werden", räumte auch er zwar ein. Das könne aber Team "durchaus auf eine Überraschung hoffen. Bevor die beiden Wettkämpfe nicht vorbei sind, geben wir sie auch nicht verloren".
Überhaupt zog Bitterling trotz des Materialk(r)ampfes in Nove Mesto ein positives WM-Fazit. "Natürlich wäre es schöner gewesen, dass wir eins zu eins weitermachen mit den Erfolgen und auch der Menge der Erfolge. Es ist aber auch schön zu sehen, dass wir uns reinkämpfen können. Wir haben schon drei Medaillen - das sind genauso viele wie letztes Jahr und da hatten wir noch die Denise (Hermann-Wick; Anm.d.Red.) dabei." Es sei "absolut nicht alles schlecht".