Wenn sich die Damen-Staffeln am Samstag um 13:45 Uhr bei der Biathlon-Weltmeisterschaft in Nove Mesto auf die Jagd nach Edelmetall begeben, gehört das DSV-Quartett sicherlich mit zu den Teams, die eine Chance auf Medaillen haben. Am Freitag verkündete der Verband nun, welche Athletinnen nach Gold, Silber und Bronze greifen.
Neben Einzel-Silbermedaillengewinnerin Janina Hettich-Walz, Franziska Preuß und Vanessa Voigt findet sich etwas überraschend auch die 19-jährige WM-Debütantin Selina Grotian im Aufgebot wieder. Das teilte der Deutsche Skiverband mit.
Grotian wird damit für ihr sensationelles WM-Debüt belohnt. Beim Silber-Triumph von Hettich-Walz am Dienstag war Grotian im ersten WM-Rennen ihrer Karriere auf Rang vier gelaufen. Die fünfmalige Junioren-Weltmeisterin verdrängte durch diese Sensationsleistung Sophia Schneider aus der Staffel. Auch für den Massenstart am Sonntag ist Grotian, die ohne erfüllte WM-Norm nach Tschechien reiste, qualifiziert.
"Das Rennen war wie ein Film. Ich habe davor noch nie viermal Null geschossen. Ich kann es einfach nicht glauben", jubelte Grotian nach ihrem famosen Einzelrennen: "Ich strahle über alles und kann es noch nicht fassen." Sie habe eigentlich gedacht, dass sie angesichts der verpassten Norm beim Großereignis "gar nicht zum Einsatz" komme. Nun kommt es hingegen komplett anders. Im Weltcup war Grotian noch nicht über Rang 21 hinausgekommen.
Biathlon-WM: Das sind die favorisierten Nationen für die Damen-Staffel
Klar ist allerdings, dass Grotian für Edelmetall in der Staffel erneut abliefern muss. Nach dem starken Mannschaftsergebnis im Klassiker ist die Hoffnung zwar groß, die bisherigen WM-Rennen haben allerdings untermauert, dass ohne die richtige Wachsmischung unter den Brettern nur wenig geht.
So oder so gehen am Samstag die Französinnen als Topfavoritinnen ins Rennen. Zudem zählen die Schwedinnen und die Norwegerinnen zu den ärgsten Konkurrentinnen des DSV-Vierers. Keine andere Nation landete im Weltcup bislang auf dem Podium. Die Norwegerinnen und Frankreich gewannen je zweimal, Deutschland holte zwei dritte Plätze.
Auch die Italienerinnen um die dreifache Nove-Mesto-Medaillengewinnerin Lisa Vittozzi und Dorothea Wierer dürfen sich Hoffnungen machen.
Für die deutschen Männer sollen am Samstag (16:30 Uhr) im Anschluss an das Frauen-Rennen Benedikt Doll, Justus Strelow, Johannes Kühn sowie Philipp Nawrath die Medaillenträume Realität werden lassen.
"Wir haben da was vor und wollen natürlich auf das Podest", sagte Sportdirektor Felix Bitterling: "Wir haben schon viele gute Leistungen in den Staffeln gezeigt, da sind wird traditionell stark." Die Männer standen in diesem Winter im Weltcup immer auf dem Podest, neben zwei zweiten gab es auch zwei dritte Plätze - die exakt gleiche Bilanz wie vor der Heim-WM im Vorjahr. Damals reichte es dann beim Höhepunkt nur zu Rang fünf.

