Die schwedischen Biathlon-Männer wollen in den Individualwettkämpfen einfach nicht in Fahrt kommen. Im Einzel der Weltmeisterschaft in Nove Mesto scheiterten die Gelb-Blauen vor allem am Schießstand. Auch die deutsche Biathlon-Ikone Uschi Disl kommentierte das Fiasko anschließend.
Die schwedischen Biathleten haben am Mittwoch einen "rabenschwarzen Tag" erwischt, fasste Uschi Disl in der Sendung "Radiosport" treffend zusammen. Denn: 18 Schüsse verfehlten Sebastian Samuelsson, Martin Ponsiluoma, Jesper Nelin, Peppe Femling insgesamt - eine Horror-Ausbeute am Schießstand.
"18 Fehlschüsse sind mehr, als wir haben sollten. Wir sind besser als das", befand Nelin, der allein fünf Fahrkarten sammelte und mit einem Abstand von 6:20 Minuten als 33. über die Ziellinie fuhr.
Martin Ponsiluoma, der gar mit sechs Fehlern und einem Rückstand von 6:55 Minuten weit hinter den Erwartungen zurückblieb und auf Platz 39 landete, fand noch deutlichere Worte: "Heute war ein beschissener Wettkampf, deshalb ist es natürlich enttäuschend."
Biathlon-Star Ponsiluoma: "Ich mache den Job nicht so, wie ich ihn machen sollte"
Der 28 Jahre alte Sprint-Weltmeister von 2021, der sich zum WM-Auftakt in Tschechien mit der Mixed-Staffel noch die Bronze-Medaillen geschnappt hatte, war hinterher sichtlich ratlos, wie es zu dem schlechten Abschneiden im Einzel kommen konnte. "Schwer zu sagen", zitiert ihn "Expressen": "In der ersten Serie (1 Fehler, Anm. d. Red.) arbeite ich noch gut. Dann ist das erste Stehendschießen viel zu schlecht. Ich mache den Job nicht so, wie ich ihn machen sollte."
Bester Schwede mit "nur" drei Fehlschüssen (+3:28 Minuten) war Sebastian Samuelsson, der vor einem Jahr in Oberhof im Einzel noch Bronze gewonnen hatte und sich später zum Massenstart-Weltmeister krönte. Der 26-Jährige landete auf einem versöhnlichen siebten Rang.
Peppe Femling leistete sich vier Fehler am Schießstand und wurde 64., sein Abstand auf die Spitze betrug 8:59 Minuten.