17 Spiele bestritt Jelena Ostapenko bislang im Tennis-Jahr 2024, nur drei Partien verlor die Lettin - jedes Mal gegen Victoria Azarenka. Am Mittwochabend setzte es die letzte Pleite gegen ihre Angstgegnerin - und anschließend kritische Worte.
Fünfmal traf Jelena Ostapenko in ihrer Karriere bislang auf die ehemalige Nummer eins der WTA-Weltrangliste Victoria Azarenka, fünfmal verließ sie den Court mit leeren Händen.
So auch am Mittwochabend im Achtelfinale des Turniers in Doha. Beim 6:0, 6:3-Sieg der Belarussin hatte Ostapenko nur wenig entgegen zu setzen: Probleme beim Aufschlag (unter anderem acht Doppelfehler) und Nervenflattern bei den entscheidenden Punkten besiegelten letztlich die klare Niederlage der Nummer elf der Welt. Ein Umstand, der Spuren bei Ostapenko hinterlassen hat.
Nachdem Azarenka das Spiel mit ihrem ersten Matchball beendet hatte, hätte es am Netz zum obligatorischen Shakehands kommen sollen. Statt ihrer Kontrahentin allerdings die Hand entgegenzustrecken, hielt Ostapenko demonstrativ nur ihren Schlägerkopf über das Netz. Eine Geste, die Azarenka letztlich ignorierte.
Ernster Hintergrund für Ostapenkos Verhalten
Der kanadische Tennis-Experte Ben Lewis wetterte anschließend auf "X": "Wie ironisch, dass Jelena Ostapenko sich neulich eine 'reifere Spielerin' nannte. Sie hat in dieser Saison großartiges Tennis gespielt, aber ich sehe absolut keinen Unterschied in ihrer Reife. Der gleiche Mangel an Respekt und der gleiche schreckliche Sportsgeist."
In der Vergangenheit sorgte die Lettin bereits häufiger für Kontroversen, auch mit Azarenka kam es schon zu Verbal-Duellen.
Ostapenkos Verhalten dürfte allerdings einen sehr ernsten Hintergrund haben: Aufgrund des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine, der von der belarussischen Regierung unterstützt wird, hat Lettland seinen Sportmannschaften Anfang Februar grundsätzlich untersagt, gegen Teams aus Russland oder Belarus anzutreten, selbst wenn diese unter neutraler Flagge antreten. Damit soll die Solidarität mit der Ukraine betont und verhindert werden, dass Russland seine Taten mit sportlichen Erfolgen kaschiert.
Als Individualsportlerin ist Ostapenko davon zwar ausgenommen, mit dem ausbleibenden Handschlag hat sie aber dennoch ein klares Statement gesetzt.






