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Langeweile bei der WM?

Biathlon-Ikone erwartet "Katastrophe"

Biathlon-Rekordweltmeister: Ole Einar Björndalen
Biathlon-Rekordweltmeister: Ole Einar Björndalen
Foto: © IMAGO/Heiko Junge
14. Februar 2024, 20:50
sport.de
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Die meisten Medaillen bei der diesjährigen Biathlon-Weltmeisterschaft in Nove Mesto gingen an Frankreich und Norwegen. Dass andere Nationen die Dominanz nur in Einzelfällen durchbrechen können, sorgt bei Biathlon-Ikone Ole Einar Björndalen für Kopfschmerzen.

Rekordweltmeister Ole Einar Björndalen prognostiziert eine Negativ-Entwicklung im Biathlon. "Wenn die IBU das jetzt nicht angeht, wird es für uns in drei, vier Jahren genauso schlimm sein wie im Skilanglauf", wird der Norweger von der Nachrichtenagentur "NTB" zitiert: "Ich interessiere mich sehr für Langlauf, aber ich schaue nicht mehr zu." Es sei "eine Katastrophe", wie wenig ausgeglichen das Starterfeld sei.

Denn: Dort kommen die Sieger im Weltcup bei den Herren meist aus Norwegen, bei den Frauen dominieren die Schwedinnen, wenngleich die US-Amerikanerin Jessica Diggins aktuell das Gesamtranking anführt. 

Bei der diesjährigen Biathlon-Weltmeisterschaft sind es die Französinnen und die Norweger, die regelmäßig abräumen.

Björndalen zufolge kommt den finanzstarken Teams zudem das zu dieser Saison eingeführte Fluorverbot zugute. "Nur die großen Nationen haben die Möglichkeit, gute Ausrüstung und fluoridfreie Schmierung herzustellen", so der 50-Jährige.

IBU-Boss sieht "besorgniserregende" Entwicklung

Gestärkt wird der einstige Biathlon-"Kannibale" vom schwedischen IBU-Präsidenten Olle Dahlin: "Wir haben die Tatsache, dass viele Nationen Podiumsplätze belegen, als einen unserer wichtigsten Vorteile angesehen. Ich finde es besorgniserregend, dass es bisher nur Italien, Deutschland und Schweden geschafft haben, Norwegen und Frankreich bei der WM herauszufordern."

Es gehe letztlich auch "um den Wert der Marktrechte und unserer TV-Rechte." Die Sorge ist groß: Gewinnen immer nur die gleichen Nationen, lässt das Interesse schnell ab.

Dahlin zufolge versucht die Internationale Biathlon-Union längst gegen die Dominanz einzelner Nationen vorzugehen, indem andere Teams "ein umfangreiches Entwicklungsprogramm" erhalten. Sein Heimatland Schweden sei ein gutes Vorbild, dort stieg die Zahl der ausgebildeten Biathleten in den vergangenen Jahren deutlich.

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