Die norwegischen Biathletinnen haben in den Individual-Wettbewerben der Weltmeisterschaft in Nove Mesto bislang auf ganzer Linie enttäuscht - was ihnen öffentliche Kritik ihres Trainers einhandelte. Skijägerin Ingrid Landmark Tandrevold ließ das aber nicht auf sich sitzen.
Dicke Luft bei den Biathletinnen aus Norwegen. Während die Herren im Sprint und im Verfolger je drei Medaillen einfuhren, mussten die Frauen nach den ersten beiden Rennen mächtig einstecken.
"Ich bin sehr enttäuscht. Wir müssen jetzt in uns gehen und die Sache analysieren", machte Trainer Patrick Oberegger seinen Unmut nach der Verfolgung unmissverständlich deutlich. Beste Norwegerin war Ida Lien als 30. gewesen - mit einem Rückstand von über vier Minuten. Top-Star Ingrid Landmark Tandrevold wurde sogar nur 34.
Biathlon-Star verweist auf "interne Richtlinie"
Oberegger warf seinen Biathletinnen zudem vor, dass sie nach den Enttäuschungen im Sprint "keine Reaktion" gezeigt hatten. Es werde "ernsthafte Gespräche" geben, kündigte der Italiener zudem an. Ansagen, die bei den Norwegerinnen nicht gut ankamen.
"Wir haben eine interne Richtlinie, nach der wir miteinander sprechen", stellte Tandrevold schließlich am Montag bei "VG" klar: "Es fällt mir schwer, über Medien auf Aussagen anderer zu reagieren. Das wird oft missverstanden."
Die Norwegerin kritisierte ihrerseits: "Wir waren super enttäuscht und unzufrieden mit unseren Leistungen. Und dann hat man noch keine Gelegenheit gehabt, mit seinem Trainer darüber zu sprechen, bis man hört, was er über die Leistung sagt."
Dies habe Tandrevold am Sonntagabend bei der mannschaftsinternen Sitzung mit Oberegger angesprochen. Zwar konnte der Trainer den Standpunkt der Sportlerinnen durchaus verstehen und räumte ein, er hätte zunächst mit seinem Team und dann mit der Presse sprechen sollen. Zugleich stellte er jedoch klar: "Man kann nicht nur freundliche Worte wählen. Sie müssen die Realität, auch wenn es weh tut, hören."

