Kombinierer David Mach wird in Otepää überraschend Dritter. Der Norweger Jarl Magnus Riiber holt zum fünften Mal den Gesamtweltcup.
David Mach lief breit grinsend über die Ziellinie und präsentierte die markanteste Zahnlücke der Nordischen Kombination: Der Aufsteiger aus dem Allgäu ist beim Weltcup in Otepää erstmals auf das Podest gestürmt. Auch wenn der Allgäuer in Estland klar im Schatten des norwegischen Dominators Jarl Magnus Riiber stand, tat sein dritter Platz dem zuletzt nicht gerade erfolgsverwöhnten deutschen Team sehr gut.
"Ich kann es noch nicht ganz begreifen. Vergangenes Jahr hatte ich hier ein ganz schlechtes Ergebnis, und das hat mich dazu gebracht, meinen ganzen Arbeitsprozess zu überdenken", sagte Mach, der 2023 in Otepää 41. geworden war: "Dass es jetzt nach einem Jahr hier geklappt hat, macht mich sehr glücklich."
Der 23-Jährige, der sich kürzlich einen entzündeten Schneidezahn ziehen lassen musste ("Der Zahnarzt meinte: 20 Gramm weniger, das sollte doch für eine Topform reichen"), war im Weltcup noch nie über Platz neun hinausgekommen. Nun sorgte Mach für das dritte Podium für das deutsche Team in diesem Winter - er ist der willkommene, pardon, Lückenfüller für die kriselnden Topleute wie Olympiasieger Vinzenz Geiger.
Norwegens Topstar Riiber setzte sich überlegen mit 39,8 Sekunden Vorsprung auf den Österreicher Stefan Rettenegger durch, sicherte sich vorzeitig zum fünften Mal den Gesamtweltcup und stellte damit die Bestmarke von Eric Frenzel ein. Der 26-Jährige feierte am Sonntag seinen zehnten Sieg in Serie und hat die große Kristallkugel bei noch vier ausstehenden Rennen bereits sicher.
Mach (+52,1) setzte sich im Kampf um Platz drei mit einer abgeklärten Leistung gegen den Esten Kristjan Ilves durch. Ilves war am Freitag und Samstag nur von Riiber geschlagen worden.
Riibers Erfolgsgeschichte ist schon jetzt sagenhaft. Der Norweger hatte den Gesamtweltcup von 2019 bis 2022 gewonnen, im Vorjahr löste ihn der Österreicher Johannes Lamparter ab. Der heutige deutsche Cheftrainer Frenzel bleibt der einzige Kombinierer, der die große Kristallkugel fünfmal in Serie gewonnen hat (2013 bis 2017).
In Otepää feierte Riiber seine Weltcupsiege 69 bis 71. In der "ewigen" Bestenliste liegt er deutlich vor dem Finnen Hannu Manninen (48 Erfolge) und Frenzel (43). Bereits am Freitag hatte sich Riiber mit dem achten Sieg in Serie den alleinigen Rekord gesichert, Manninen hatte im Januar 2006 sieben Mal nacheinander gesiegt.
