Lewis Hamiltons Wechsel von Mercedes zu Ferrari, der im kommenden Jahr ansteht, hat die Formel-1-Welt geschockt. Warum verlässt der siebenmalige Weltmeister die Silberpfeile? Ex-Pilot und TV-Experte Martin Brundle hat da so eine Vermutung.
Als Lewis Hamilton im letzten Jahr seine Vertragsverlängerung bei Mercedes mit seiner Unterschrift besiegelte und sich für zwei weitere Saisons an den Formel-1-Rennstall des deutschen Autobauers band, war das keine allzu große Überraschung. Seit 2013 fährt der Brite bereits für die Silberpfeile, auch davor war er bei McLaren in einem Boliden mit Mercedes-Antrieb unterwegs gewesen (2007 bis 2012).
Umso mehr sorgte Hamilton in Beobachter-Kreisen für Verwunderung, als sich die Gerüchte um einen Wechsel zu Ferrari nach der aktuellen Saison immer weiter verdichteten und sich schließlich gar als wahr herausstellten. Warum zog der Rekordchampion seine Ausstiegsklausel, um das gewohnte Terrain im Herbst seiner Karriere zu verlassen? Laut Martin Brundle, dem langjährigen F1-Piloten und WM-Sechsten von 1992, haben den 39-Jährigen mehrere Dinge gestört.
"Irgendetwas hat ihn bei Mercedes-Benz unzufrieden gemacht, daran gibt es keinen Zweifel", spekulierte Brundle bei "Sky F1". Laut dem TV-Experten könnte sich die Unzufriedenheit immer weiter angestaut haben.
"Wenn Lewis auf die letzten Jahre zurückschaut, wo er kein Rennen mehr gewonnen und jetzt gemerkt hat, dass sich sein Leben mehr außerhalb als in der Formel 1 abgespielt hat, will er sich nun vermutlich wieder mehr auf das Racing konzentrieren", stellte Brundle eine Vermutung auf und fügte mit Blick auf den Wechsel zu Ferrari an: "Er braucht eine neue Herausforderung, wenn er 40 Jahre alt wird."
Formel 1: Lewis Hamilton "frustriert" bei Mercedes?
Schon jetzt habe Hamilton Marc Hynes als Manager zurückgeholt, seinen alten Freund aus Kart-Tagen, um wieder den vollen Fokus auf den Motorsport zu legen.
Ob Hamilton 2024 in seiner letzten Saison im Mercedes weitere Erfolge feiern kann, ist offen. In der Vergangenheit beklagte sich der Brite öffentlich über die Fehlentwicklungen bei den Mercedes-Boliden.
"Ich denke, das hat ihn sehr frustriert", munkelte Brundle. Das Credo 'Wir gewinnen zusammen, wir verlieren zusammen' sei nach und nach "ein bisschen dünn" geworden, so der TV-Experte weiter.
Zumal Hamiltons Hilferufe nicht gehört wurden und "das Auto für 2023 nicht besser war", legte der 64-Jährige den Finger in die Wunde.
"Vielleicht hat Lewis einfach das Vertrauen verloren, dass das Team den Weg zurück in die Erfolgsspur finden kann", sagte Brundle. "Es gibt eine Menge wichtiger Leute, die das Team verlassen haben. Ich bin sicher, dass all diese Faktoren bei seiner Entscheidung eine Rolle gespielt haben."


