Gute Vorzeichen trotz bitterer Generalprobe: Die deutschen Rodler sind bei der Heim-WM in Altenberg wieder in der Favoritenrolle. Allen voran Max Langenhan.
Auf wie viele Unterstützer der Fanclub von Max Langenhan in Altenberg zählen kann? "Das sind sehr, sehr viele Leute", sagte der neue Rodel-Dominator im Interview mit dem "Sport-Informations-Dienst" (SID) vor der Weltmeisterschaft. Er habe "ein bisschen den Überblick verloren", ist sich aber sicher: "So wie in Oberhof zur WM werden die sich erkenntlich und lautstark zeigen."
2023 lieferten neben den Fans auch die deutschen Rodler auf ganzer Linie ab. Acht von neun möglichen Titeln fuhren die Schützlinge von Bundestrainer Norbert Loch ein, lediglich im klassischen Männer-Einzel holte Langenhan "nur" Silber. Der 24-Jährige hat sich seitdem nochmal deutlich gesteigert, schon vor der Heim-WM (26. bis 28. Januar) zählt er zu den besten Rodlern der Welt und will nun unbedingt seinen ersten Einzel-Weltmeistertitel gewinnen.
"Wenn ich das irgendwo unterschreiben könnte, würde ich das heute tun. Egal, wo ich in Deutschland hinfahren muss, um das zu unterzeichnen", sagte er mit einem Lachen. Doch Langenhan wünscht sich noch mehr. Eine Medaille für Felix Loch zum Beispiel.
Er würde sich "auf alle Fälle gerne mit Felix auf dem Podium sehen", sagte Langenhan. Wer auf welchem Platz steht, ist ihm egal: "Hauptsache, wir haben beide eine Medaille um den Hals hängen." Das hängt an der Leistung des 14-maligen Weltmeisters Loch. Der zeigt nämlich nach Jahren der Dominanz aktuell schwankende Leistungen.
Rodel-WM: "Da lege ich mich fest"
Für seinen Teamkamerad Langenhan nur eine bedeutungslose Momentaufnahme. "Er kann - und er will auch. Und ich bin mir sicher: Zur Altenberg-WM wird er wieder da vorne auftrumpfen." Die Heim-WM wäre die perfekte Bühne dafür. Den Eiskanal in Altenberg kennen Loch und Langenhan bestens. Die Richtung ist klar. "Ich versuche, eine Medaille zu holen und gut zu performen", versicherte Langenhan.
Auch seinen weiteren Teamkollegen rechnet er exzellente Titelchancen aus. An zwei Medaillen glaubt er im Damen-Einer, gute Chancen werden Weltmeisterin Anna Berreiter und Julia Taubitz eingeräumt. Im Doppelsitzer seien zwei Podiumsplätze ebenso möglich, das erfahrene Team aus Jessica Degenhardt und Cheyenne Rosenthal geht als Titelverteidiger und Favorit ins Rennen.
Im Doppelsitzer der Herren, dem laut Langenhan "mit der größten Spannung erwarteten Rennen", könne "alles passieren". Das Rennen könnten die Olympiasieger Tobias Wendl/Tobias Arlt oder auch das aufstrebende Duo Hannes Orlamünder und Paul Gubitz machen, "aber wir holen im Herren-Doppelsitzer auf alle Fälle eine Medaille. Da lege ich mich fest."
Titel oder nicht, der Max-Langenhan-Fanclub wird für das ganze Team brennen. "Die haben alle Ratschen, die haben alle Tröten, die haben alle Fahnen", verriet der Favorit: "Vielleicht auch schon eine eigene Fahne, weil sie sich den Tag mit dem ein oder anderen Glühwein sehr schön gestalten. Ich denke, man wird sie erkennen."
