Rund vier Wochen sind es noch bis zum heiß ersehnten Schwergewichts-Kracher zwischen den ungeschlagenen Weltmeistern Tyson Fury (WBC) und Oleksandr Usyk (WBA, WBO, IBF) um alle WM-Gürtel. Aus den Trainingscamps dringt wenig nach außen - nun aber lässt die Meldung über einen von Furys Sparringspartnern die Gerüchteküche im Netz brodeln.
Kaum zu glauben, aber wahr: Um Tyson Fury, den stets munter herumpolternden Schwergewichts-Champion, ist es ruhig geworden. Seit Ende Dezember ist der Brite in Saudi-Arabien, um sich auf den Vereinigungs-Showdown gegen seinen Rivalen Oleksandr Usyk am 17. Februar in Riad vorzubereiten.
Mit Ausnahme von ein paar Instagram-Posts seines Teams und von einem Event in Riad, wo er seinem letzten Gegner Francis Ngannou die Hand schüttelte, gibt Fury nichts von sich preis. Keine Trainingsbilder, die einen Hinweis auf sein Gewicht geben könnten. Keine wortgewaltigen Ansagen und Prophezeiungen in Richtung seines Gegners.
Beobachter werten Furys geschäftsmäßige Arbeitsruhe als Indiz, wie ernst der "Gypsy King" Usyk nimmt. Und wie unernst er im Herbst Ngannou genommen hatte. Vor dem Kampf gegen den Ex-UFC-Champion war Fury omnipräsent, im Ring ging dann fast alles daneben. Der 2,06-Meter-Riese rettete den schon vertraglich fixierten Kampf gegen Usyk nur mit Ach und Krach durch einen knappen Punktsieg.
Als weiteres Zeichen für Furys Seriosität galt bislang die Auswahl seiner Sparringspartner. Unter anderem hatte der Engländer Cruisergewichts-Weltmeister Jai Opetaia in sein Camp geladen, wie Usyk ein Rechtsausleger. Der Australier kämpft am 17. Februar im Vorprogramm der Schwergewichts-Weltmeister gegen Mairis Briedis aus Lettland (in Deutschland bestens bekannt, weil er einst Marco Huck und Mahmoud Charr vermöbelte).
Boxen: Ging Fury im Sparring zu Boden?
Nun aber berichtet der US-Boxjournalist Ben Damon via X: Opetaia hat lediglich fünf Runden mit Fury gesparrt und ist schon wieder abgereist, um den Rest seiner Vorbereitung Down Under zu absolvieren.
In den Sozialen Medien schossen daraufhin sofort Gerüchte ins Kraut, Opetaia habe Fury im Training zu Boden geschickt und sei deshalb "abgezogen" worden. Andere vermuteten, Fury könne den Cruisergewichtler auf die Bretter geschickt haben. Laut Damon brach Opetaia seine Zelte in Riad ab, weil er dort zu wenig Trainingspartner finden konnte, die in Linksauslage boxen.
Opetaias australische Promoter sahen sich ob der brodelnden Gerüchteküche dennoch veranlasst, ein Statement abzugeben. Der 28-Jährige habe "fantastische, enge Runden" mit Fury hinter sich, so die Strippenzieher, die von einer "unglaublichen Erfahrung für Jai" sprechen. "Jegliches Gerede, dass einer der Boxer zu Boden geschickt wurde, ist nicht wahr."
Ein Dementi, das wenig überrascht. Für gewöhnlich gilt unter Boxern die Regel: Was im Sparring passiert, bleibt geheim. Heißt: Weder Fury noch Opetaia würden je bestätigen, sollte im Sparring tatsächlich etwas Spektakuläres vorgefallen sein.
Auch aus dem Usyk-Camp in Gandia südlich von Valencia dringt kaum etwas nach außen. Vermeintliche Bilder des Ukrainers mit Trainingspartnern, die in den Sozialen Medien kursieren, sind nach sport.de-Informationen ein Jahr alt.
