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"Das war unglaublich schlecht"

Desolatem DHB-Team droht das EM-Aus

Deutschland kam nicht über ein Remis hinaus
Deutschland kam nicht über ein Remis hinaus
Foto: © IMAGO/Maximilian Koch
20. Januar 2024, 22:04

Deutschlands Handballer haben einen herben Dämpfer erlitten. Durch das 22:22 gegen Österreich wird die Medaillenmission bei der Heim-EM komplizierter.

Nach dem herben Dämpfer gegen Österreich schritt Alfred Gislason mit finsterer Miene über das Parkett, Kapitän Johannes Golla starrte konsterniert zu Boden: Deutschlands Handballer haben auf der Medaillenmission bei ihrer Heim-EM einen überraschenden Rückschlag erlitten.

Nur mit viel Mühe rettete Deutschland ein 22:22 (11:12), einzig die starke Aufholjagd machte am Samstagabend Mut für den weiteren Turnierverlauf.

"Ich glaube, man hat in jedem Gesicht gesehen, dass uns das unglaublich weh tut", sagte Golla am "ARD"-Mikrofon: "Das war unglaublich schlecht von uns und bringt uns womöglich um unsere Ziele. Wir machen das schlechteste Spiel, was Angriffseffektivität angeht. So werden wir nichts erreichen bei dem Turnier, aber wir haben die Fans im Rücken."

Gislason monierte die schwache Offensivleistung seines Teams. "Diesen Punkt haben wir im Angriff verloren, die Abwehr stand gut, und Andi war sehr gut", sagte er über die Defensive und den erneut bärenstarken Torhüter Andreas Wolff. Die hohe Anzahl der Fehlwürfe sei "grausam".

DHB-Team auf Schützenhilfe angewiesen

Erst ein Kraftakt in der Schlussviertelstunde und ein erneut famoser Wolff im Tor sicherten dem deutschen Team einen womöglich noch wertvollen Punkt. 16:21 lag die DHB-Auswahl zwölf Minuten vor Schluss schon zurück, ehe Deutschland aufgepeitscht von den 19.750 Fans Tor um Tor aufholte und in einer nervenaufreibenden Schlussphase noch ausglich.

Bester deutscher Werfer war Juri Knorr mit sechs Toren. Die Festung Lanxess Arena hat seit Samstagabend nun einen Kratzer: Bislang hatte Deutschland alle Turnierspiele in der Kölner "Kathedrale des Handballs" gewonnen.

Für die Medaillenspielen muss das deutsche Team (3:3 Punkte) nun die verbleibenden Spiele gewinnen und ist auf Schützenhilfe angewiesen: Die weiteren Spiele bestreitet Deutschland am Montag (20.30 Uhr/ZDF und Dyn) gegen Ungarn (4:2) und am Mittwoch (20.30 Uhr/ARD und Dyn) gegen Kroatien (1:5). Nur die beiden Erstplatzierten der Sechsergruppe ziehen ins Halbfinale ein. Spitzenreiter ist Frankreich mit 6:0 Zählern.

Deutschland, das zunächst ohne den von einer Erkältung geschwächten Knorr antrat, zeigte im ersten Abschnitt seine schwächste Turnierleistung und wirkte hochgradig nervös - ganz im Gegensatz zu den noch ungeschlagenen Österreichern. Beim frechen Außenseiter zeigte Torwart Constantin Möstl eine ganz starke Partie.

Statt Knorr dirigierte zunächst Philipp Weber das deutsche Angriffsspiel auf der Mitte. Vor den Augen von Joachim "Jo" Deckarm, dem einen Tag nach seinem 70. Ehrentag ein Geburtstagsständchen gesungen wurde, leistete sich der Magdeburger innerhalb der ersten vier Minuten aber zwei Fehlwürfe und einen technischen Fehler.

Erst in der 9. Minute traf Timo Kastening beim 3:2 zur ersten deutschen Führung. Doch die brachte keine Sicherheit. Wolff hielt in seinem 150. Länderspiel zwar erneut überragend und parierte unter anderem zwei Siebenmeter in der ersten Halbzeit. Österreich spielte sich mit einer aggressiven Deckung vor dem bärenstarken Möstl aber in einen Rausch.

"Das war so was von schlecht"

Die Alpenhandballer feierten jede gelungene Aktion frenetisch. Die DHB-Männer schienen nach jedem Fehlwurf den Kopf dagegen immer weiter hängen zu lassen. Beim ersten Zwei-Tore-Rückstand brüllte Gislason in einer Auszeit wutentbrannt: "Verdammt nochmal!" Es half nicht - der Rückstand wuchs beim 6:10 (23.) und 7:11 (24.) zwischenzeitlich auf vier Treffer.

Auch Knorr verhalf den DHB-Männern zunächst nicht zu mehr Spielwitz. Vielmehr nahmen sich die deutschen Spieler immer wieder schwierige Würfe, die sie teils kläglich vergaben.

"Was wir im Angriff gezeigt haben, geht eigentlich gar nicht, das war so was von schlecht", schimpfte Weltmeister-Trainer Heiner Brand in der Pause.

Auch im zweiten Durchgang bekam das deutsche Team die Offensivprobleme einfach nicht in den Griff. Statt selbst in Führung zu gehen, zogen die Österreicher wieder davon. Deutschland kämpfte sich trotz eines 16:21-Rückstands (48.) noch einmal bis auf 21:22 heran - und sicherte immerhin den Punkt.


Deutschland - Österreich 22:22 (11:12) - Deutschland: Wolff (Kielce), Späth (Rhein-Neckar Löwen) - Knorr (Rhein-Neckar Löwen/6 Tore), Kastening (Melsungen/4/1 Siebenmeter), Köster (Gummersbach/3), Golla (Flensburg/3), Mertens (Magdeburg/2), Häfner (Stuttgart/1), Dahmke (Kiel/1), Hanne (Hannover/1), Steinert (Erlangen/1), Heymann (Göppingen), Kohlbacher (Rhein-Neckar Löwen), Lichtlein (Berlin), Fischer (Hannover), Weber (Magdeburg) - Österreich: Möstl, Häusle - Bilyk (5), Frimmel (3/2), Hutecek (3), Zivkovic (3), Weber (3/1), Wagner (3), Mahr (1), Herburger (1).

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