Unruhe hinter den Kulissen gehört beim Hamburger SV schon zur Tradition. Aktuell bahnt sich erneut Theater an. Mittendrin: HSV-Chefcoach Tim Walter und Klub-Ikone Horst Hrubesch.
Beide soll einem "Bild"-Bericht zufolge ohnehin keine innige Freundschaft verbinden. Derzeit rumort es aber demnach besonders laut zwischen dem nicht unumstrittenen Cheftrainer des HSV und Hrubesch, der neben seiner Tätigkeit als Nachwuchschef der Rothosen aktuell auch die deutsche Nationalmannschaft der Frauen trainiert. Sogar von einem "Pulverfass" ist in dem Bericht die Rede.
Hintergrund: Hrubesch soll Walters Spielstil nicht zusagen. Der 72-Jährige habe diese Einschätzung demnach intern bereits hinterlegt.
Walter soll sich derweil in einer Medienrunde im Winter-Trainingslager in Sotogrande zuletzt kritisch über die Ausbildung der HSV-Talente, also Hrubeschs Fachgebiet, geäußert haben - ein Vorgang, der anscheinend für reichlich Missstimmung im Stab des früheren "Kopfballungeheuers" sorgt.
Dies habe HSV-Pressesprecher Philipp Langer dazu veranlasst, alle Mitarbeiter aus dem Nachwuchsbereich per E-Mail zu kontaktieren, um die Wogen zu glätten. Auch Hrubesch musste beruhigt werden, heißt es.
Wirbel um neues Nachwuchs-Konzept des HSV
Umso unglücklicher, dass im Nachwuchsleistungszentrum des HSV ausgerechnet jetzt tiefgreifende Umwälzungen anstehen, über die Sportvorstand Jonas Boldt die Mitarbeiter am Mittwoch informieren will.
Unter Hrubesch, dessen Chef-Posten unangetastet bleiben soll, wird eine zweite Führungsebene installiert, mit Loic Favé als neuem sportlichen Leiter an der Spitze.
Boldt weihte "Bild" zufolge aber nur Teile der Mitarbeiter vorab in seine Pläne ein, andere hingegen erhielten keine genaueren Informationen. Es stünden Vorwürfe des Vertrauensbruchs im Raum, heißt es.
Sportlich gibt es beim HSV vor dem Rückrundenstart in der 2. Bundesliga am Samstag (20:30 Uhr) beim FC Schalke 04 ebenfalls einige Fragezeichen. Derzeit belegt der frühere Bundesliga-Dino hinter Holstein Kiel und Lokalrivale FC St. Pauli nur Tabellenplatz drei.