Im Skisprung-Weltcup der Damen erlebte Luisa Görlich zuletzt viele "Ups and Downs". In ihrer sport.de-Kolumne hadert die 25-Jährige mit ihren Leistungsschwankungen.
Dass, was die Skispringerinnen und Skispringer gemein hin hassen, ist Instabilität. Instabilität im Flugsystem, Instabilität bei den Ergebnissen. Irgendwie bin ich gerade in einer solchen Phase und die Springen in Japan, fünf Wettbewerbe an der Zahl in Sapporo und Zao, wären prädestiniert dafür, Ruhe in mein System, Ruhe in mein Tun zu bringen.
Ich liebe Japan und die japanischen Menschen. Das Setting für einen Aufenthalt auf der Insel ist die immer gleichbleibende Freundlichkeit der Menschen hier, obwohl insbesondere in den Städten Massen und Hektik herrschen. Ich liebe die japanische Kulinarik, der wir uns im Mannschaftskreis immer wieder hingeben, wenn wir in unserer freien Zeit die berühmten Suppenküchen des Landes aufsuchen und uns durch die Karten essen.
Ich liebe auch die japanischen Schanzenanlagen in Sapporo und Zao – Großschanzen, auf denen ich meine Fähigkeit, zu fliegen und zu gleiten, eher ausspielen kann als auf den Normalschanzen.
In Europa ging es zuletzt im Weltcup auf und ab. Konnte ich mich bei der Two Nights Tour in Garmisch über einen 10.Platz freuen, schied ich in Oberstdorf nach dem ersten Durchgang aus, was zugegebenermaßen ein paar Tränchen kostete, war die Chance doch so groß, auch in der Gesamtwertung dieses neuen Formats unter die Top 15 zu kommen und wertvolle Weltcup-Punkte zu erhalten. In Villach von der von mir eher nicht geliebten Normalschanze erzielte ich normale Platzierungen mit Platz 18 und 21.
Voller Erwartung ging es dann nach Japan. Im Gegensatz zu vielen anderen Nationen hatten wir Deutsche bei der Gepäckbeförderung die Nase vorne und unser Equipment vollzählig erhalten. Auch durch das Chaos Springen in Sapporo kam ich gut durch und konnte den 15.Platz erreichen. Der eine oder andere Platz nach vorne hätte leicht drin sein können, wenn auch ich im zweiten Durchgang eine gut gefegte Anlaufspur gehabt hätte, Dieses Privileg genossen jedoch nur die Top-Ten-Platzierten des ersten Durchgangs, wodurch ein Angriff auf die Vorderplazierten schlicht unmöglich war.
Das zweite Springen reihte sich nun wieder in meine Erfahrungen der jüngsten Vergangenheit ein. Nach Platz 32 im ersten Durchgang konnte ich mich wie Selina Freitag als 31. nicht für den Finaldurchgang qualifizieren.
Die Koffer sind gepackt für die Weiterreise nach Zao, wo die nächsten drei Wettbewerbe stattfinden werden. Die dortige Schanze liegt mir. Mein Ziel ist es nun, in Zao konstant zu springen und Ergebnisse in den Top 15 anzupeilen.
Mit herzlichen Grüßen
Luisa Görlich


