Jack Culcay bekommt auf der Zielgeraden seiner Boxkarriere noch einmal eine WM-Chance - und das zuhause in Deutschland. Der 38-Jährige trifft voraussichtlich am 6. April in Falkensee bei Berlin in einem IBF-Titelkampf im Halbmittelgewicht auf den Russen Bakhram Murtazaliev.
Culcays Promoter Agon Sports stach bei der Auktion für die Austragungsrechte ("Purse Bid") in Springfield (USA) das Murtazaliev-Lager von "Main Event" mit einem Gebot von 666.330 Dollar aus. Die US-Promoter hatten 500.000 Dollar auf den Tisch gelegt.
Der IBF-Gürtel ist vakant, weil ihn der Weltmeister Jermell Charlo niedergelegt hatte. Der Amerikaner hielt zuvor alle vier anerkannten Titel im Halbmittelgewicht (bis 69,5 Kilogramm).
Der Weltverband IBF ordnete daraufhin einen WM-Kampf zwischen Murtazaliev, der Nummer eins seiner Rangliste, und dem zweitplatzierten Culcay an. Weil sich die Vertreter der Boxer nicht auf die Austragungs-Modalitäten einigen konnten, wurden die Rechte an dem WM-Kampf versteigert.
Culcay vs. Murtazaliev soll laut Agon Sports am 6. April in Falkensee bei Berlin stattfinden. Ein Heimspiel für "Golden Jack" (Amateur-Weltmeister von 2009), der in Berlin lebt. Der Deutsche boxte zuletzt 2017 um einen WM-Titel im Halbmittelgewicht. Damals verlor Culcay in Ludwigshafen gegen den hocheingeschätzten Amerikaner Demetrius Andrade knapp nach Punkten. Der Ex-Europameister ist seit 2009 Profi, gewann 33 seiner 37 Kämpfe (14 druch K.o.).
Boxen: Rupprecht kämpft um WBC-WM
Schon im Vorjahr hatte Agon-Boss Ingo Volckmann einen WM-Kampf im Mittelgewicht nach Deutschland geholt. Vincenzo Gualtieri besiegte im Juli in seiner Heimat Wuppertal den Brasilianer Esquiva Falcao, eroberte die IBF-Krone. Gualtieri verlor den Titel allerdings schon in seinem nächsten Kampf an WBO-Champion Zhanibek Alimkhanuly.
Mit Noel Mikaelian (Cruisergewicht) gibt es derzeit nur einen deutschen Boxer, der einen WM-Titel eines großen Verbandes hält. Ab Samstag könnte er Gesellschaft bekommen. In Berlin fordert die Augsburgerin Tina Rupprecht die WBC-Weltmeisterin im Atomgewicht (48 kg), Fabiana Bytyqi, heraus.
