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"Sie hat einen extremen Leistungsgedanken"

Biathlon-Coach schwärmt von Debütantin Tannheimer

Weltcup-Debütantin Julia Tannheimer gehört zu den ganz großen Biathlon-Talenten
Weltcup-Debütantin Julia Tannheimer gehört zu den ganz großen Biathlon-Talenten
Foto: © Sven Hoppe, dpa
12. Januar 2024, 07:28

Der erst 18 Jahre alten Abiturientin Julia Tannheimer gehört die Zukunft. Davon ist Biathlon-Sportdirektor Felix Bitterling überzeugt. Im Juni legt sie ihr Abitur ab, schon jetzt darf sie im Weltcup ran. Die Nachwuchsentwicklung bei den Frauen ist generell positiv.

Tannheimer gibt beim Heimspiel in Ruhpolding im Sprint als nächste große Nachwuchshoffnung ihr Weltcup-Debüt. "Sie hat einen extremen Leistungsgedanken. Das zeigt, was ihr Anspruch ist", sagte Bitterling. Vor allem im Laufen hat sie ihre große Stärke, zuletzt gewann sie im zweitklassigen IBU-Cup schon ihr erstes Rennen.

Der Einsatz von Talenten auch in der Eliteklasse ist das Ergebnis einer positiven Entwicklung bei den deutschen Frauen, auf die die Verantwortlichen lange gewartet haben. Aus dem Nachwuchs erhöht sich immer mehr der Druck, was lange nicht so war.

Biathlon: Warum die Entwicklung bei den Frauen positiv ist

Weil sich aus den jüngeren Jahrgängen niemand aufdrängte, war es im Weltcup lange fast egal, welche Leistung man ablieferte, man blieb trotzdem drin, wie Damen-Trainer Kristian Mehringer beschrieb.

Das sei nun anders. "Sorgen brauchen wir uns keine machen. Natürlich ist das für uns als Trainer optimal", sagte Mehringer: "Mit Druck muss ich mich weiterentwickeln - und das ist optimal." 

In anderen Nationen wie Frankreich oder Norwegen werden Talente oft früher ans Top-Level herangeführt als in Deutschland. Das ändert sich. "Das gehört auch zu unserer Strategie, dass wir sagen, wir wollen die Jungen sehen und gezielt einbauen und ihnen die Möglichkeit geben, reinzuschnuppern", sagte Bitterling. 

Biathlon: Bei den Männern hat es der Nachwuchs schwerer

Geduld ist aber gefragt. Zur Weltspitze wie Denise Herrmann-Wick müssten die jungen Athletinnen zwar "noch ein, zwei Schritte machen, aber wir sind optimistisch", sagte Mehringer. So startet die fünfmalige Junioren-Weltmeisterin Grotian nach durchwachsenen Leistungen erst mal wieder im IBU-Cup. "Das ist keine Bestrafung, sondern einfach ein Schachzug, von dem wir denken, dass er wichtig ist", sagte Bitterling. 

Bei den Männern hat es der Nachwuchs schwerer. Athleten wie die 24-jährigen Danilo Riethmüller und Simon Kaiser wären gut genug für den Weltcup, wie Bundestrainer Uros Velepec sagte. Aber da das Niveau im A-Team höher ist als zuvor, bekommen sie noch keine Chance.

Dementsprechend schwer haben es auch jüngere Skijäger. Velepec hofft, dass das nicht dazu führt, dass einige mit dem Biathlon aufhören. "Ich hoffe, dass die Jungs mit 18, 19, 20 Jahren motiviert bleiben. Sie müssen diese schweren Jahre überstehen."

Ruhpolding 2023/2024

1NorwegenIngrid Landmark Tandrevold19:25.40m
2SchwedenMona Brorsson+18.20s
3ItalienLisa Vittozzi+19.00s
4FrankreichLou Jeanmonnot+24.80s
5SchwedenElvira Öberg+33.90s

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