Die Green Bay Packers haben die Dallas Cowboys beim Playoff-Debüt von Jordan Love in der Wild Card Round regelrecht vorgeführt und vernichtend mit 48:32 geschlagen. Nun geht es zum Duell mit den San Francisco 49ers.
Packers @ Cowboys: Auf einen Blick
- Jordan Love hat in seinem ersten Playoff-Start direkt ein Ausrufezeichen gesetzt und mit einer ultraeffizienten Vorstellung die Cowboys-Defense war unlösbare Aufgaben gestellt. Zudem erzielte Aaron Jones drei Touchdowns für die Packers.
- Die Cowboys wirkten von Beginn an angespannt und machten sehr viele leichte und später auch schwere Fehler. Besonders das Play-Calling von Head Coach Mike McCarthy ließ sehr zu wünschen übrig.
- Die Packers schrieben mit diesem Erfolg Geschichte und sorgten für ein echtes Novum in der Plaoyff-Geschichte.
Packers @ Cowboys: Die Analyse
Die Packers gingen mit einer enormen Entschlossenheit ins Spiel und wählten den Ball nach dem erfolgreichen Münzwurf. Es folgte ein Drive, der über zwölf Plays und fast acht Minuten ging und in einem Touchdown von Aaron Jones mündete. Der Schlüssel waren ein paar präzise Pässe unter Druck durch Jordan Love, der die Offense mit einem 22-Yard-Pass auf Romeo Doubs in Schwung brachte.
Die Cowboys wiederum starteten nervös und merklich angespannt. Nach Punts auf beiden Seiten warf dann Dak Prescott direkt mal eine Interception innerhalb der eigenen Red Zone - Jaire Alexander per Hechtsprung gegen Brandin Cooks. Wenig später lief Jones zu seinem zweiten Touchdown. Und als wäre das nicht genug, stoppte die Gäste-Defense Dallas ein weiteres Mal und die Offense marschierte erneut unaufhaltsam übers Feld.
Letztlich fand Love Dontayvion Wicks für einen 20-Yard-Laser-Touchdown-Pass in die Endzone zum 20:0 im zweiten Viertel. Aber es kam noch schlimmer für die Hausherren, denn Prescott warf im Anschluss noch einen Pick-Six zu Darnell Savage. Dass die Cowboys danach noch einen wütenden Drive mit auslaufender Uhr mit einem Touchdown abschlossen, lag dann auch nur daran, dass die Packers die Uhr vor der eigenen Endzone nochmal mit einem Illegal Contact gestoppt hatten. Prescott fand dann Jake Ferguson für die ersten Cowboys-Punkte des Spiels. Pausenstand: Schockierende 27:7 für Green Bay.
Nach der Pause verkürzten die Cowboys zwar mit neun Punkten im dritten Viertel, doch die eigene Defense fiel nun komplett auseinander, sodass erst Jones seinen Dreierpack perfekt machte und dann auch noch Tight End Luke Musgrave nach Play Action und einem üblen Coverage Bust völlig offen zu einem 38-Yard-Touchdown-Catch am Ende des dritten Viertels kam, der im Grunde die Partie schon entschied. Alles danach war Ergebniskosmetik.
Da die Packers der siebte Seed der NFC sind, steht bereits fest, dass sie im Divisional Game am kommenden Wochenende bei den San Francisco 49ers antreten werden.
Green Bay Packers (#7) @ Dallas Cowboys (#2)
Ergebnis: 48:32 (7:0, 20:7, 14:9, 7:16) BOXSCORE
Packers @ Cowboys: Die wichtigsten Statistiken
- Prescott hatte null Passing Yards im ersten Viertel. Das war ihm zuvor noch nie in seiner Karriere in der NFL passiert.
- Der 27-Punkte-Rückstand im zweiten Viertel der größte für die Cowboys in den Playoffs seit 1969. Zudem haben die Cowboys noch nie einen Rückstand von mehr als 21 Punkten in ihrer Geschichte aufgeholt. Ihr größtes Playoff-Comeback waren mal 18 Punkte 1972 gegen die 49ers.
- Mit seinen drei Touchdowns hat Aaron Jones den Playoff-Rekord der Packers eingestellt. Zuvor schafften dies nur Randall Cobb (2016), Ryan Grant (2017) und Sterling Sharpe (1993) in einem Spiel.
- Seit Einführung eines dritten Wild Card pro Conference zur Saison 2020 sind die Packers der erste #7-Seed, der ein Wild Card Game gewonnen hat.
Der Star des Spiels: Jordan Love (Quarterback, Packers)
Love machte ein herausragendes Spiel, zeigte große Ruhe und grandiose Übersicht. Seine Pässe waren zudem ultrapräzise (+19 CPOE) und er spielte extrem effizient (1,22 EPA/Play). Er setzte immer wieder Nadelstiche, fand seine Receiver selbst in engen Passfenstern und zerstörte die Cowboys gegen den Blitz. Er war der Hauptgrund für diesen Erfolg.
Der Flop des Spiels: Dak Prescott (Quarterback, Cowboys)
Natürlich ist Prescott nicht allein an dieser Blamage schuld. Doch er wirkte von Beginn an angespannt und verunsichert. Er machte uncharakteristisch viele Fehler, seine Pässe waren ungenau und seine sonst so starke Connection mit CeeDee Lamb funktionierte im Grunde gar nicht. Profitiert hat er natürlich auch nicht gerade vom schlechten Play-Calling von Mike McCarthy ...
Analyse: Packers @ Cowboys - das fiel taktisch auf
- Was auch immer der Gameplan der Cowboys in der ersten Hälfte war, er ging nicht auf. Und er beinhaltete gerade nach dem 0:14-Rückstand sehr viele Runs in early Downs, die sehr wenig Ertrag brachten. McCarthy versuchte es dann häufig mit 12-Personnel, um das Blocking zu verbessern. Die Packers jedoch konterten dann mit einer massigen 5-Man-Front, die etwaige Lücken schloss.
- Die Packers blitzten defensiv sehr wenig und variierten ihre Coverages immer wieder zwischen Man und Zone. Das trug dazu bei, dass Prescott häufig verwirrt und ungenau wirkte und viele Fehler machte.
- Die Cowboys wiederum blitzten Love in der Hälfte seiner Dropbacks und wurden dafür immer wieder bestraft, weil die Protection passte, er die Ruhe bewahrte und zur Not auch aus der Pocket ausbrach, um sich mehr Zeit zu erkaufen. Vor der Pause hatte er im Schnitt 2,92 Sekunden zum Passen und warf sogar in fast 20 Prozent seiner Pässe in enge Fenster, was in der Regel gut ging. LaFleur half ihm vor allem mit viel Play Action, was ihm extra Zeit verschaffte. An diesen Tendenzen änderte sich indes nach der Pause nicht viel.



































