Das Formel-1-Rennen 1997 in Luxemburg wurde von einem schweren Start-Crash zwischen den beiden Jordan-Piloten Ralf Schumacher und Giancarlo Fisichella überschattet. Nach dem Unfall musste das Duo bei Teamchef Eddie Jordan zum Rapport - und der ließ mächtig vom Stapel.
"Ich bin absolut ausgerastet. Selbst im liberalsten Land der Welt wären meine Worte zensiert worden. Ich war so brutal zu ihnen und habe ihnen gesagt, dass sie zwei totale Wi***er sind", erinnerte sich Eddie Jordan im "Formula For Success"-Podcast an seine Standpauke für seine damaligen Fahrer zurück.
Ralf Schumacher war in besagtem Rennen von Platz acht gestartet, ging aber noch vor der ersten Kurve an Fisichella (Startplatz 4) vorbei. Der Italiener setzte Ende der Start-Ziel-Geraden zu einem völlig übermotivierten Konter an und rammte seinen Teamkollegen von der Strecke.
Schumachers Wagen hob ab und landete auf dem Ferrari von Michael Schumacher, der das Rennen danach ebenfalls aufgeben musste. Mehr noch: Schumi verlor an diesem Tag die WM-Führung an den siegreichen Jacques Villeneuve, der sich zwei Rennen später zum Weltmeister kürte.
Jordan droht Schumacher und Fisichella mit Rauswurf
Der WM-Kampf war Eddie Jordan allerdings egal. Er dachte nur an sein Team und daran, was Ralf Schumacher und Giancarlo Fisichella da in der ersten Kurve angerichtet hatten. "Ich habe ihnen gesagt, dass sie es nicht verdienen, in diesem Auto zu sitzen und ich sie beide feuern werde", gab Jordan seine Worte von damals wieder.
Wenig später habe er sich zwar wieder beruhigt, "aber darüber lachen konnte ich nie, weil sie uns meiner Meinung nach viel gekostet haben", erklärte Jordan seinen Ausraster. "Ich habe mich mit unserem Team wirklich gut gefühlt und wir dachten, wir hätten ein paar brillante Ingenieure. Dass sie [die Fahrer] dann so gecrasht sind, war eine Sünde. Ich hatte das Gefühl, dass sie sehr wenig Rücksicht auf das Team genommen haben."
Schumacher: "Soll ich bremsen, weil ich Michaels Bruder bin?"
Dass Ralf im heißen WM-Kampf ausgerechnet seinen Bruder Michael von der Strecke schoss, wurde nach dem Unfall zum großen Gesprächsthema.
Doch der heutige "Sky-"Experte war sich zu Recht keiner Schuld bewusst und sagte: "Es gibt keinen Grund, mich zu entschuldigen. [...] Wenn alle aufgepasst hätten, wäre nichts passiert. Was soll ich machen? Bremsen, weil ich Michaels Bruder bin? Ich muss mein eigenes Rennen fahren und bin nicht der dritte Ferrari-Fahrer."
