Die Männer-Staffel in Oberhof am Sonntag stand ganz im Zeichen der norwegischen Biathlon-Stars, die mit einem satten Vorsprung von über zwei Minuten auf die DSV-Auswahl gewannen. Für ein unfreiwilliges Highlight sorgte Tarjei Bø, der seinen Einsatz "verpennte" und nicht pünktlich in der Wechselzone stand. Wie konnte das passieren?
Schon nach dem zweiten von vier Läufern sah im Staffel-Rennen von Oberhof alles nach einem Sieg der Norweger aus. Mit einem komfortablen Vorsprung von knapp über 40 Sekunden erreichte Sturla Holm Lægreid die Wechselzone, um den Staffel-Stab an Tarjei Bø zu übergeben. Doch der 35-Jährige war nicht da.
"Das war ein Schock. Es war seltsam, dass keiner da war. Ich hab mich direkt gefragt, ob ich falsch gelaufen bin oder ich noch eine Runde laufen muss", berichtete Lægreid gegenüber "NRK" von seiner Verwirrung, als er niemanden zum Abklatschen sah.
Biathlon-Star erklärt "peinliche" Panne
Eigentlich hätte Bø seinen Teamkollegen in Empfang nehmen sollen, doch der sah ihn laut eigener Aussage einfach nicht. "Ich habe Sturla im Nebel nicht gesehen, vielleicht lag es daran. Ich habe ihn nicht auf der großen Leinwand gesehen, wo ich die Rennen normalerweise schaue", erklärte Bø seinen Fauxpas, den er rückblickend als "einfach peinlich" bezeichnete.
Weil die Panne am Ende folgenlos blieb, konnte die Beteiligten nach dem Rennen immerhin darüber lachen. "Wir sind im Unterhaltungsgeschäft, also müssen wir so viel Spannung wie möglich schaffen. Ich gebe dem Nebel die Schuld. Ich habe Sturla nicht gesehen und plötzlich stand er da", sagte Bø.
Johannes Thingnes Bø legt den Finger in die Wunde
Bruder Johannes Thingnes Bø erklärte mit einem Lächeln: "Es waren nicht so viele Sekunden, dass wir ihn zu hart verurteilen müssen, aber zu spät kommen ist nicht erlaubt." Gleichwohl legte der Superstar den Finger aber auch in die Wunde und verwies auf viele weitere Pannen, die der norwegischen Staffel in diesem Winter schon unterlaufen sind. "Bei uns klickt es noch nicht komplett", gab Bø zu.
Dazu passt: Der verpasste Wechsel war nicht der einzige Fauxpas im Rennen von Oberhof. Auch Lægreid hätte seinen Einsatz fast verschlafen, wie er hinterher zugab. "Ich wollte nicht in der Wechselzone stehen und frieren, also habe ich zehn Sekunden länger gewartet. Das Timing hat dann ziemlich gut gepasst", erklärte er, keine Sekunde zu früh parat gestanden zu haben.

