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Nebel-Weltcup in Oberhof

DSV-Staffel nur hinter Norwegen - Debakel für Frankreich

Die deutsche Staffel hatte in Oberhof Grund zum Feiern
Die deutsche Staffel hatte in Oberhof Grund zum Feiern
Foto: © Martin Schutt, dpa
07. Januar 2024, 17:36

Mit ihrem Staffel-Podest sorgen die deutschen Biathleten für Party am Rennsteig. Die Verfolgungen waren nur ein kurzzeitiger Stimmungsdämpfer.

Unter den Klängen des Partyschlagers "Der Zug hat keine Bremse" schrien die vier deutschen Musketiere ihre Freude heraus, in der ausverkauften Arena am Rennsteig gab es kein Halten: Die Biathlon-Party von Oberhof hat mit der Männer-Staffel ihren krönenden Abschluss gefunden.

Angeführt von Sprint-Sieger Benedikt Doll kam das Quartett im Nebel auf Rang zwei, selbst der enttäuschende fünfte Platz der Frauen um Franziska Preuß trübte die Stimmung kaum.

"Hier vor der Kulisse in Oberhof ist das schon denkwürdig und ein toller Erfolg", sagte Philipp Nawrath. So ein Abschluss des Heimweltcups mache "richtig Laune", schwärmte Doll: "Ich ziehe ein sehr, sehr gutes Fazit."

Das Team müsse "mit dem zweiten Platz zufrieden sein, die Norweger waren einfach stärker", ergänzte Trainer Uros Velepec: "Aber man hat gesehen, dass wir um Siege mitkämpfen können."

DSV-Frauen müssen in die Strafrunde

Die Frauen blieben diesen Nachweis schuldig. Vanessa Voigt, Janina Hettich-Walz, Sophia Schneider und Preuß fehlten über 4x6 Kilometer nach 15 Nachladern und drei Strafrunden fast vier Minuten aufs Podest.

"Leider war das Liegendschießen verkorkst. Ich wusste nicht, wo ich hinschieße, konnte den Wind schlecht einschätzen", sagte Schneider nach ihrer Strafrunde in der "ARD". Preuß leistete sich beim ersten Saisonsieg der Französinnen stehend gar zwei Extrarunden.

Die deutschen Männer kamen mit den schwierigen Bedingungen besser zurecht. "Richtiges Oberhof-Wetter - schwer zu laufen und das Schießen eine Kunst", sagte Startläufer Roman Rees.

Stehend brauchten Rees, Doll, Nawrath und Schlussläufer Philipp Horn das Maximum von zwölf Nachladern, Nawrath musste gar noch einmal in die Strafrunde. So riss trotz zwischenzeitlicher Führung letztlich eine Lücke von 2:01,9 Minuten auf die alles überragenden Norweger.

"Ein bisschen fehlt schon", sagte Doll: "Das lag aber wieder am Schießstand, läuferisch sind wir gut dabei. Wir machen weiter. Wir werden die Chance nutzen, wenn sie mal patzen."

Verfolgung macht deutschen Biathleten Probleme

Velepec haderte beim neunten Staffelpodest in Serie mit Rees und Horn. Die beiden würden "ein bisschen zu sehr old fashioned Biathlon betreiben und zu langsam schießen", so der Slowene kritisch: "Bei Wind muss man mehr riskieren, schneller arbeiten."

Die Verfolgungen am Samstag waren ein kurzer Stimmungsdämpfer für die 20.500 Zuschauer. Die als Zweite gestartete Preuß fiel bei einsetzendem Regen auf Rang sieben zurück, Sprintsieger Doll musste sich nach zahlreichen Schießpatzern gar mit Rang zwölf zufriedengeben.

Generell schwächeln die deutschen Biathleten in dieser Saison in den Jagdrennen, trotz drei Sprint-Erfolgen gab es bei den Männern nur einen Podestplatz.

"Im Duellschießen sind die Norweger ein Stück stärker", monierte Doll nach dem von Endre Strömsheim angeführten norwegischen Fünffachsieg: "Wir versuchen, da mitzumachen, aber es ist schwierig. Es gelingt uns nicht immer." Preuß haderte als Siebte beim Sieg der Französin Julia Simon etwas mit dem Material, dazu kostete der letzte Schuss den greifbaren dritten Platz. "Das war ärgerlich", haderte die Bayerin.

Es sei "trotz der widrigen Bedingungen ein hervorragender Weltcup" gewesen, zog OK-Chef Bernd Wernicke in Oberhof ein positives Fazit. Die nächste deutsche Biathlon-Party soll beim zweiten Heimweltcup in Ruhpolding steigen. Dort stehen von Mittwoch bis Sonntag Staffeln, Sprints und Verfolgungen auf dem Programm.

Oberhof 2023/2024

1NorwegenNorwegen1:17:34.20h
2DeutschlandDeutschland+2:01.90m
3ItalienItalien+2:50.50m
4SchwedenSchweden+3:37.90m
5SchweizSchweiz+3:42.60m

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