In der deutschen Biathlon-Hochburg Oberhof steht seit Freitag der vierte Weltcup des Winters auf dem Programm. Mit der nach dem vergangenen Winter zurückgetretenen Denise Herrmann-Wick hat nun eine, die sich auf den Strecken in Thüringen nur zu gut auskennt, vor den Tücken der Anlage gewarnt.
"Die Loipen in Oberhof bevorzugen starke Skifahrer", erklärt Denise Herrmann-Wick auf der Webseite des Biathlon-Verbandes IBU.
Allerdings weiß die 35-Jährige, die sich 2023 in Oberhof zur Sprint-Weltmeisterin krönte, auch um die schwierigen Bedingungen am Schießstand. Der Wind spiele "immer eine Rolle", so die deutsche Biathlon-Ikone. Zudem sei der Einstieg in den Schießstand "lang und flach und meist mit Gegenwind. Den richtigen Platz am Schießstand zu finden, ist Teil der Taktik, die man in Oberhof spielen muss".
Zwar seien die Top-Athleten in der Loipe in der Lage, "(eventuelle) Fehlschüsse besser zu kompensieren als etwa in Ruhpolding", man müsse jedoch sehr gut aufpassen, nicht zu sehr aufzudrehen. "Die Stimmung in Oberhof ist meist bombastisch: Sie trägt die Athleten durch die Loipen. Man muss aufpassen, dass man nicht zu schnell wird: Der Birxsteig kennt keine Gnade!", warnt Herrmann-Wick.
Herrmann-Wick von DSV-Biathlet*innen "positiv überrascht"
Insgesamt zeigt sich die Einzel-Olympiasiegerin allerdings von der ersten Saison nach ihrem Rücktritt beeindruckt.
"Im Trimester 1 war es erfreulich, dass es an der Spitze der Gesamtwertung regelmäßige Wechsel gab. Das Feld der Frauen scheint offener zu sein, mit vielen Athletinnen, die um die Spitzenplätze kämpfen", lobt die Ex-Skijägerin. Bei den Herren habe sie hingegen das Gefühl, dass sich die Waagschale langsam aber sicher immer mehr in Richtung des norwegischen Überfliegers Johannes Thignes Bö senke.
Ein Sonderlob gab es zudem für das deutsche Team, das Herrmann-Wick am "positivsten überrascht hat". Vor allem die beiden Gelben Trikots zum Auftakt hätten nachhaltig Eindruck geschunden.
