Der deutsche Langlauf-Erfolgscoach Peter Schlickenrieder hat bei der Frauen-Verfolgung von Davos bei der Tour de Ski für einen Skandal gesorgt - und wurde von den Veranstaltern ausgeschlossen.
Das Verfolgungsrennen von Davos entpuppte sich als echtes Schneechaos. Die Langläuferinnen hatten mit extremem Schneetreiben zu kämpfen. Stollen, wie die lästigen Schneeknubbel unter den Skiern genannt werden, brachten zahlreiche Starterinnen zur Verzweiflung.
Katharina Hennig, die auf dem neunten Platz landete, berichtete nach dem Rennen: "Das war definitiv das kurioseste Rennen, das ich im Weltcup gemacht habe. Alle, die gewachst hatten, haben Schwierigkeiten gehabt. Nach jedem Anstieg hatte ich Probleme, die Stollen wegzubekommen. Ich habe viermal angehalten und meine Ski akribisch geputzt."
Um es seinen Schützlingen im pfropfigen Neuschnee leichter zu machen, ergriff Trainer Peter Schlickenrieder eine außergewöhnliche Maßnahme.
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Er legte einen Ski quer über die Strecke, um den Schnee platt zu drücken und so Schneeklumpen unter den deutschen Skiern zu vermeiden. Ein illegales Manöver, wodurch der Coach unmittelbar von der Tour de Ski verbannt wurde.
"Die Regeln besagen, dass es nicht legal ist"
"Die Regeln besagen, dass es nicht legal ist. Es ist die Schuld des Trainers, also meine. Sie haben mich bestraft, indem sie mir meine Akkreditierung entzogen haben", berichtete Schlickenrieder bei "NRK". Der 53-Jährige könne das Team erst nach der Tour wieder betreuen. "Die Jury sagte, das dürfe niemals passieren und verhängte eine Geldstrafe von 1.000 Franken. Es ist schwer für die deutsche Mannschaft, aber ich akzeptiere es. Es ist meine Schuld", zeigte sich Schlickenrieder einsichtig.
Victoria Carl, die stürzte und die Hoffnungen auf den Podestplatz im Tiefschnee begraben musste, sagte: "Es hat wenig geholfen, Unterstützung zu bekommen. Unter meinen Skiern war so viel Schnee, dass ich zwei Meter später noch die gleiche Menge Schnee drunter hatte."
Zwei weitere Langlauf-Stars kommentierten den Vorfall. Emma Ribom betonte: "Wenn jemand Hilfe hatte, um den Schnee unter den Skiern zu entfernen, halte ich das für seltsam." Moa Ilar merkte an: "Von Anfang bis Ende herrschte totales Chaos. Überall standen Leute und warfen Skier in die Piste."


