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"Ich bin nicht der Glücklichste, aber ..."

Wellinger verpasst Topweite in Innsbruck

Andreas Wellinger ist Gesamtführender bei der Vierschanzentournee
Andreas Wellinger ist Gesamtführender bei der Vierschanzentournee
Foto: © IMAGO/Eibner-Pressefoto/Memmler
02. Januar 2024, 15:01

Skispringer Andreas Wellinger hat auf der dritten Station der 72. Vierschanzentournee erstmals leicht Nerven gezeigt und eine Top-Platzierung in der Qualifikation verpasst.

Mehr als ein müdes Lächeln brachte Andreas Wellinger zwar nicht hervor - doch der Führende der Vierschanzentournee versprühte nach dem ersten kleinen Dämpfer weiter Optimismus.

"Ich bin relativ entspannt", sagte Wellinger nach der mäßigen Qualifikation in Innsbruck: "Ich bin überzeugt davon, dass ich morgen mehr Glück habe."

Am Bergisel hatte wie so oft der Wind ein ordentliches Wort mitgeredet - und Wellinger eine Top-Platzierung im ersten Charaktertest am deutschen Schicksalsberg verpasst.

Bei schwierigen Bedingungen landete der Olympiasieger am Dienstag schon bei 119,5 m und damit "nur" auf dem 15. Platz. Sein Sprung sei dennoch "auf einem guten Niveau" gewesen, beteuerte Wellinger, der dementsprechend guter Dinge für den Wettbewerb am Mittwoch (13:30 Uhr/ZDF und Eurosport) war: "Ich bin jetzt nicht der Glücklichste, aber das Q steht - und das ist heute das Wichtigste."

Mehr Glück für die Konkurrenz bei der Vierschanzentournee

Seine Konkurrenten hatten in Innsbruck mehr Glück. Ryoyu Kobayashi, mit nur 1,8 Punkten Rückstand Wellingers erster Verfolger im Kampf um die Tournee-Gesamtwertung, kam mit einem Sprung auf 129,0 m auf den dritten Platz.

Den Quali-Sieg sicherte sich vor 7500 Zuschauern an der legendären Bergiselschanze wie schon auf der zweiten Tournee-Station in Garmisch-Partenkirchen der Slowene Anze Lanisek (134,0 m) vor dem Weltcup-Führenden Stefan Kraft.

Einen schwachen Tag erwischte erneut Karl Geiger (Oberstdorf). Der Tourneezweite von 2020/21 blieb als 33. genauso hinter seinen Möglichkeiten wie Pius Paschke (Kiefersfelden/35.).

Auch Geiger war am Ende froh, dass er den Bedingungen nicht zum Opfer gefallen war. "Der Wind dreht sehr schnell", bemängelte er: "An so einem Tag musst du glücklich sein, wenn du durch kommst." Das schafften auch die anderen DSV-Adler Philipp Raimund (Oberstdorf) und Stephan Leyhe (Willingen).

Vierschanzentournee: Alle Hoffnungen ruhen auf Andreas Wellinger

Schon längst sind in der Tournee ohnehin alle Augen auf Wellinger gerichtet: Der 28-Jährige führt als erster Deutscher seit Sven Hannawald 2002 zur Halbzeit die Gesamtwertung an.

Nach seinem emotionalen Auftaktsieg in Oberstdorf und einem dritten Platz in Garmisch-Partenkirchen will er in Innsbruck seinen knappen Vorsprung von umgerechnet einen Meter auf Kobayashi verteidigen und wenn möglich sogar ausbauen. Dafür muss Wellinger aber erst einmal am deutschen "Schicksalsberg" bestehen.

Seit Jahren platzen auf der traditionsreichen Bergiselschanze regelmäßig die Tournee-Träume der DSV-Adler. Wellinger selbst ist noch immer der letzte Deutsche, der bei der dritten Tournee-Station das Podest erreichte, 2018 war das mit Rang drei. Severin Freund stürzte dort 2016 ebenso wie zwei Jahre später Richard Freitag. Markus Eisenbichler (2019) und Karl Geiger (2020 und 2021) patzten jeweils als Gesamt-Zweite.

Das soll Wellinger am Mittwoch nicht passieren. Doch dafür muss auch der Wind mitspielen.

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