Im Ally Pally vergeht derzeit kein Tag ohne faustdicke Überraschung: Die Darts-WM 2024 hat sich von ihrem nächsten Top-10-Spieler verabschiedet. Ein Umstand, der das Ausscheiden der deutschen Nummer zwei Martin Schindler in der 3. Runde in einem ganz anderen Licht erscheinen lässt. Ein Highscorer drehte zudem auf.
Die Darts-WM 2024 wird für Scott Williams immer mehr zum Turnier seines Lebens! Der Engländer besiegte im Achtelfinale überraschend den Australier Damon Heta mit 4:1.
Heta, seinerseits die Nummer zehn der Order of Merit, ist damit nach Peter Wright, Gerwyn Price, Nathan Aspinall. Michael Smith und Danny Noppert bereits der sechste Spieler aus den Top 10 der Weltrangliste, der die Segel streichen musste. Noppert war in der 2. Runde ebenfalls deutlich (0:3) an Williams gescheitert. Später am Nachmittag folgte sogar ein weiterer Akteur aus den besten Zehn.
Am Rande einer Niederlage hatte Williams im bisherigen Turnierverlauf lediglich Schindler (Nummer 26 der Order of Merit), der seiner Favoritenrolle beim 3:4 nur haarscharf nicht gerecht wurde.
Für Schlagzeilen sorgte Williams nach seinem Sieg allerdings vor allem mit einem üblen Weltkriegsscherz: "Ich hatte das Publikum noch nie so auf meiner Seite", sagte er bei "Sky Sports" und fügte dann noch hinzu: "Ich weiß, dass wir zwei Weltkriege und eine Weltmeisterschaft gewonnen haben. Auch die deutschen Fans hier waren riesig."
Im Viertelfinale der Darts-WM wartet van Gerwen
Sieht man von dieser Aussage ab, sticht derzeit vor allem die Nervenstärke des 33-Jährigen, der gegen Heta sogar eine 180 weniger warf (6:7) und nur einen minimal besseren Average aufwies (92,96:92,50), heraus. Bei den Versuchen auf die Doppel hatte der Brite leicht die Nase vorn. Williams traf 13 von 31 Würfen, Heta zehn von 33.
Klar ist dennoch, dass Williams sich im Viertelfinale noch einmal kräftig steigern muss. Dann wartet mit Michael van Gerwen einer der absoluten Topfavoriten.
In der zweiten Partie des 13. WM-Tages machte Dave "Chizzy" Chisnall seinem Ruf als einer der besten Scorer der Tour alle Ehre. Der Engländer bezwang den Nordiren Daryl Gurney mit 4:2 und schmetterte dabei neun 180er ins Board.
Chisnall knackte in gleich drei Sätzen zudem einen Drei-Dart-Average von 100 und spielte insgesamt einen bockstarken Schnitt von 98,98 Punkten pro Aufnahme.
Für Chizzy ist es der vierte Einzug ins Viertelfinale der PDC-WM. 2021 erreichte er mit dem Halbfinale sein bestes Ergebnis. Nicht wenige Experten halten den 43-Jährigen, der in Runde drei die Hoffnungen von Gabriel Clemens erstickte, allerdings für einen Spieler, der auch den Titel gewinnen kann.
Ex-Weltmeister untermauert Ambitionen
Den Titel gewonnen hat bereits Rob Cross. Der Sensationschampion von 2018 untermauerte am Samstag eindrucksvoll, dass er dennoch nicht satt ist.
Gegen einen völlig konsterniert wirkenden Jonny Clayton (Nummer 9 der Order of Merit) hatte die Nummer acht der Welt zu keiner Zeit Schwierigkeiten und gewann blitzschnell mit 4:0.
Clayton konnte im gesamten Match nur vier Legs für sich entscheiden.
Cross trifft in der Runde der letzten Acht auf Chris Dobey, der überraschend Titelverteidiger Michael Smith aus dem Turnier schmiss.


