Borussia Dortmund holt Nuri Sahin ins Trainerteam - vorerst als Assistent von Edin Terzic. Mit dem Personal-Hammer bereitet der BVB aber auch eine mögliche Entlassung des umstrittenen Chefcoaches vor - ausgerechnet der FC Bayern lässt grüßen. Ein Kommentar.
Am Freitagnachmittag bestätigte Borussia Dortmund die Personalie auch offiziell.
Nur Sahin kehrt zusammen mit Sven Bender als Assistent von Edin Terzic zum BVB zurück - für "neue Impulse" laut Sportdirektor Sebastian Kehl, dem Vernehmen nach aber mit dem Ziel, das angeknackste Verhältnis zwischen Trainerteam und Mannschaft wieder zu verbessern.
Bis zum 30. Juni 2025 läuft der Vertrag des 35-Jährigen. Die These, dass Sahin, der in der Türkei erfolgreich an der Seitenlinie arbeitete, damit als inoffizieller BVB-Schattentrainer fungiert, ist nicht weit hergeholt.
Terzics nach einem in Teilen desaströsen Halbjahr ohnehin wackelige Position wird die Sahin-Verpflichtung nicht stärken, im Gegenteil - auch wenn sie laut Aussage des Cheftrainers sein "klarer Wunsch" war.
FC Bayern als Vorbild für den BVB?
Fortan dürfte nach jedem nicht gewonnenen Spiel des BVB noch mehr als bisher die Frage nach einem Trainer-Wechsel aufkommen. Den vermeintlich idealen Nachfolger für Terzic hat man nun ja schon in den eigenen Reihen.
Sollten die BVB-Bosse dieses Szenario im Zuge der aktuellen Personalplanung nicht mitdenken, wäre das extrem naiv. Sie bereiten sich also mit Sahins Rückkehr auch auf eine Terzic-Entlassung vor, sollte diese nötig werden.
Vielleicht haben Hans-Joachim Watzke und Co. bei ihren Gedankenspielen ja auch in Richtung München geschielt.
Als dort im Sommer 2019 erste Zweifel am damaligen Cheftrainer Niko Kovac aufkamen, integrierte der FC Bayern Hansi Flick in seinen Trainerstab.
Kurz darauf ging es für Kovac nicht mehr weiter, Schattentrainer Flick übernahm den Chefposten - und führte die Mannschaft auf Anhieb zum historischen Titel-Sextuple.
Tobias Knoop