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(M)

Oberstdorf hofft auf König Karl zum Tournee-Start

Karl Geiger genießt in Oberstdorf den Heimvorteil
Karl Geiger genießt in Oberstdorf den Heimvorteil
Foto: © IMAGO/Eibner-Pressefoto/EXPA/UWI
27. Dezember 2023, 13:40

Ganz Oberstdorf hofft wie immer auf Karl Geiger. Und der ist pünktlich zum Tournee-Start in seinem Heimatort wieder in Form.

In Oberstdorf ist Karl Geiger König - zumindest einmal im Jahr. Hier, in der südlichsten Gemeinde Deutschlands, seinem Heimatort, scheint jeden Dezember aufs Neue das Scheinwerferlicht auf den "Karle".

Genau dann nämlich, wenn die Vierschanzentournee kurz vor dem Jahreswechsel traditionsgemäß in dem kleinen Allgäuer Kurort zum Auftakt bläst - und ganz Oberstdorf seiner Skisprung-Hoffnung zujubelt.

Fast dreimal könnten die knapp 10.000 Einwohner ihr Stadion an der Schattenbergschanze füllen. Wenn Geiger zum Sprung abhebt, lässt die Kulisse keinen Zweifel aufkommen, wer der Lokalmatador ist.

"Oberstdorf", sagte Geiger einst, "hat mir unfassbar viel gegeben." Ab Donnerstag (16:30 Uhr) hat der 30-Jährige die Chance, mal wieder zurückzugeben.

DSV-Adler träumen vom Tournee-Sieg

Denn wie als hätte sich der gesamte Ort zu Weihnachten einen formstarken Geiger gewünscht, ist genau das plötzlich eingetreten. Nach einem insgesamt durchwachsenen Jahr ist der fünffache Team-Weltmeister pünktlich zum Tournee-Auftakt wieder einer von diesmal sogar drei deutschen Hoffnungsträgern für den großen Wurf.

"Wir sind so gut aufgestellt wie selten zuvor", sagte Geiger der "Allgäuer Zeitung". Er selbst schaffte es in der bisherigen Weltcup-Saison zweimal ganz oben aufs Podest.

Hinzu kommen drei vierte Plätze, so zuletzt auch bei der traditionellen Tournee-Generalprobe in Engelberg. Macht Platz vier im Gesamtweltcup, direkt hinter Andreas Wellinger und Pius Paschke.

Allen voran Geigers Doppelsieg in Klingenthal schürte aber die erneuten Hoffnungen auf den ersten deutschen Gesamtsieg seit Sven Hannawald vor 22 Jahren.

Ein echter "Befreiungsschlag" sei das gewesen, berichtete Geiger: "Ich habe sehr viel Selbstvertrauen von dort mitgenommen und gehe mit breiter Brust in die Tournee."

Karl Geiger hofft auf das "Quäntchen Glück"

Auch für ihn selbst wäre das vor nicht allzu langer Zeit wohl nur schwer vorstellbar gewesen. Nach der enttäuschenden Saison 2022/23 habe er "alles auf Null" gestellt, erzählte Geiger. Er haderte mit dem Absprung, erste Lösungsansätze verpufften. Pünktlich zum Saisonstart lief es dann aber wieder, seitdem konnte sich Geiger von Sprung zu Sprung verbessern.

Kurz vor der Tournee bleibt er dennoch entspannt - trotz der gestiegenen Erwartungen. Er wolle sich "keinen Stress machen", sagte Geiger, aktuell versuche er lieber, sämtliche Sprünge zu "genießen" - auch bei der Tournee: "Wenn das berühmte Momentum kommt, dann werde ich es nutzen. Wenn nicht, vertraue ich meinen Kollegen."

Dennoch wird auch Geiger vor seinem Heimspiel voll motiviert sein, drei gute Sprünge zu zeigen. Ein guter Start ist bei der Tournee schließlich viel wert - vor allem, wenn einem dann noch die engste Familie und Freunde zujubeln.

Zuletzt gelang ihm das immer recht gut. In den vergangenen vier Jahren war sein schlechtestes Ergebnis auf der Schattenbergschanze 2021 ein fünfter Platz. Auf den Gesamtsieg warten sie in Oberstdorf und Deutschland trotzdem noch immer. Doch vielleicht, ja vielleicht, ist es ja dieses Jahr so weit.

"Das Quäntchen Glück muss auf deiner Seite sein. Dann muss man bereitstehen", sagte Geiger: "Und ich verspreche: Ich steh' dann auch bereit und zieh's durch."

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