Hat Charles Leclerc das Zeug zum Formel-1-Weltmeister? Diese Frage beschäftigt die Fans schon länger. In fünf Saisons bei den Italienern hat der Monegasse jedenfalls noch nicht den Beweis geliefert. Jetzt nimmt eine Ferrari-Ikone den 26-Jährigen in die Pflicht.
Charles Leclerc droht allmählich ein Wettlauf gegen die Zeit. Nach fünf Saisons bei Ferrari gilt der charismatische Monegasse zwar als Fan-Liebling. Doch den Beweis, dass er Ferrari zum langersehnten WM-Titel führen kann, ist der Vizeweltmeister von 2022 den Tifosi bisher schuldig geblieben.
Die Flaute der Ferraristi wächst und wächst. 16 Jahre sind seit letzten WM-Coup der Scuderia mit Kimi Räikkönen vergangen. Eine längere Titel-Durststrecke in der Formel 1 hatte der Traditionsrennstall aus Maranello nur zwischen 1979 und 2000, als sich Michael Schumacher zum ersten Ferrari-Weltmeister nach Jody Scheckter krönte.
So lange will Leclerc nicht warten müssen. Aber auch eben jener Jody Scheckter hat etwas dagegen - und nimmt den 26-jährigen Ferrari-Star jetzt gewaltig in die Pflicht.
Formel 1: Ferrari-Ikone ärgert sich über Leclerc
"Ich mag Leclerc wirklich, auch wenn er Fehler gemacht hat, die er nicht hätte machen dürfen", sagte der heute 73-jährige Südafrikaner der italienischen Sportzeitung "Gazzetta dello Sport".
In der Formel-1-Saison 2023 leistete sich Leclerc vor allem in Baku, Miami und Zandvoort haarsträubende Fehler. Als WM-Fünfter mit 206 Punkten landete er in der Fahrerwertung letztlich knapp vor seinem Teamkollegen Carlos Sainz (7./200 Punkte). Als fünffacher Pole-Setter muss sich der Monegasse allerdings auch Fragen dazu gefallen lassen, warum ihm - anders als Sainz - kein Grand-Prix-Sieg gelang.
Mit Leclerc, dessen Vertragsverlängerung über 2024 hinaus entgegen erster Meldungen noch nicht fix ist, scheint Scheckter derweil nicht aus Boshaftigkeit so hart ins Gericht zu gehen. Vielmehr greift der letzte Ferrari-Champion der Vor-Schumi-Ära zu dieser Wortwahl, weil er von Leclercs großem Talent überzeugt ist.
Die von Leclerc begangenen Fahrfehler fuchsen die Ferrari-Ikone deshalb umso mehr. "Er ist einer der Wenigen, die Max herausfordern können", ist sich Scheckter mit Blick auf F1-Dominator Max Verstappen sicher: "Aber er muss die Fehler unbedingt beseitigen."


