Am Dienstag stand für gleich zwei der fünf deutschen Starter die Auftakthürde bei der Darts-WM 2024 auf dem Programm. Dragutin Horvat und Ricardo Pietreczko absolvierten ihre ersten Matches. Bevor die Deutschen mit ans Oche traten und für Licht und Schatten sorgten, erlebten allerdings die englischen Vertreter einen gebrauchten Tag.
In der Früh-Session musste sich mit Ian White, immerhin Viertelfinalist 2014 und aktuell die Nummer 55 der Order of Merit, vollkommen überraschend dem japanischen Außenseite Tomoya Goto mit 1:3 geschlagen geben. Goto spielte unter anderem einen 11-Darter und warf sieben 180er bei seinem Debüt im Alexandra Palace.
Schlüssel zum Erfolg des Asiaten war allerdings eine Quote von 47,6 Prozent auf die Doppel, White kam nur auf 25,9 Prozent und konnte daher auch nicht von einem leicht höheren Average (93,39 zu 90,71) profitieren.
In der nächsten Runde trifft Goto auf die Nummer 19 der Setzliste Ryan Searle.
Nicht minder überraschend war der Ausgang des folgenden Spiels: Der Schwede Jeffrey de Graaf rang Ritchie Edhouse mit 3:2 nieder. "Madhouse", wie der Engländer genannt wird, vergab dabei sogar einen Matchdart.
Mitfavorit muss bei der Darts-WM die Segel streichen
Anschließend sorget der favorisierte Kroate Boris Krcmar (Nummer 61 der Oder of Merit) mit 3:1 gegen Keegan Brown (Nummer 99 der Order of Merit) für das Ausscheiden des nächsten englischen Vertreters, ehe der Abend für die Darts-Stars von der Insel noch schlimmer werden sollte.
Im letzten Spiel der ersten Session des fünften WM-Tages sorgte der Kanadier Matt Campbell für einen Paukenschlag, indem er den viermaligen Halbfinalisten James "The Machine" Wade (Nummer 13 der Order of Merit) mit 3:2 bezwang.
Für Wade, der aufgrund seiner Weltranglistenposition erst in der Runde der letzten 32 ins Turnier eingreifen musste, ist es das zweite Mal in Serie, dass er an seiner Auftakthürde scheitert.
Campbell, Nummer 57 der Welt, hatte am Sonntag erstmals ein Spiel auf der WM-Bühne gewonnen. Gegen Lourence Ilagan von den Philippinen setzte sich der "Ginja Ninja" mit 3:2 durch. In den vergangenen vier Jahren hatte der 34-Jährige jeweils seine Erstrunden-Matches verloren.
"Das ist mit Sicherheit der größte Sieg meiner bisherigen Karriere, vor allem wegen des Ortes, an dem er stattfand", sagte Campbell laut "PDC.tv" nach seinem Erfolg. "Jetzt freue ich mich darauf, Weihnachten zu genießen und zu sehen, wie weit ich in diesem Turnier kommen kann.
Zum Auftakt der späten Session rettet Steve Beaton die englische Ehre immerhin etwas. "The Bronzed Adonis" ließ dem Niederländer Wessel Nijman beim 3:1 keine echte Chance.
Deutsches Darts-Duo mit Licht und Schatten
Den Auftakt eines deutschen Doppelpacks machte Dragutin Horvat, der den klar favorisierten Belgier Mike De Decker aber nicht die Stirn bieten konnte. Eine über weite Strecken schwache Leistung von "Herkules" sorgte letztlich für ein klares 0:3. Für Horvat war es nach 2017 überhaupt erst die zweite Teilnahme beim wichtigsten Turnier des Jahres.
Keine Probleme hatte hingegen Ricardo Pietreczko der gegen eine der wenigen Frauen im Feld antrat, Mikuru Suzuki aus Japan jedoch nicht den Hauch einer Chance ließ.
Ohne die ganz großen Darts zu werfen, setzte sich "Pikachu" schnell mit 3:0 durch. Suzuki warf im insgesamt nur zweimal auf die Doppel und gewann nur ein einziges Leg.
In der nächsten Runde trifft Pietreczko auf den Engländer Callan Rydz. Eine Hürde, die deutlich schwieriger zu meistern sein dürfte.
Den Tag beschließt Top-Favorit Michael van Gerwen.


