In der NBA ist Draymond Green nach einem weiteren Aussetzer auf unbestimmte Zeit gesperrt, nun hat der Problemfall von den Golden State Warriors offenbar mit der dringend nötigen Therapie begonnen.
Draymond Green hat keine Wahl, stellt sich den Problemen. Macht jetzt eine Therapie, so berichtet es "The Athletic", wie diese genau aussieht, ist unbekannt.
Der Schritt ist für den NBA-Star nach einer Reihe von Aussetzern sein einziger Weg zurück auf das Parkett, die Liga will das so. Es reicht nicht mehr, einfach die nächste Sperre abzusitzen.
Auf unbestimmte Zeit wurde der viermalige Champion von den Golden State Warriors in der Vorwoche aus dem Verkehr gezogen.
Drastisch, aber nachvollziehbar. Denn Green war zuletzt zum zweiten Mal innerhalb kurzer Zeit nach einer Entgleisung vom Feld geflogen, diesmal musste er gehen, weil er Jusuf Nurkic von den Phoenix Suns mit Wucht ins Gesicht geschlagen hatte.
"Der Bruder braucht Hilfe", sagte Nurkic, und die Profiliga sah es genauso. Denn Green ist Wiederholungstäter. Fünfmal wurde der 33-Jährige in seiner Karriere gesperrt, allein viermal seit März diesen Jahres. Es stimmt ganz offensichtlich etwas nicht mit ihm.
In der NBA mit Faustschlag und Würgegriff
Im April trat Green im Playoff-Spiel gegen die Sacramento Kings auf den am Boden liegenden Domantas Sabonis, im Oktober 2022 entging er einer Bestrafung seines Teams, nachdem er auf seinen Mitspieler Jordan Poole im Training eingeprügelt hatte. 2016 war er für einen Tiefschlag gegen Superstar LeBron James in den NBA-Finals für fünf Spiele gesperrt worden.
Ein Kind von Traurigkeit war Green nun wirklich nie. Es ist Teil seines Spiels, anderen unter die Haut zu gehen, doch die aktuelle Häufung der Angriffe will die NBA nicht mehr akzeptieren. Sicher floss ins Urteil auch mit ein, dass sich der Wiederholungstäter meist uneinsichtig zeigt.
Vor dem Schwinger gegen Nurkic war Green im November auf Rudy Gobert losgegangen. Nahm damals den Franzosen lange mit dem Unterarm von hinten in den Würgegriff, war gar nicht zu stoppen.
"Ich lebe mein Leben nicht mit Reue", sagte Green später zum Vorfall: "Ich werde einen Teamkollegen jederzeit verteidigen." Trainer Steve Kerr nannte die Aktion "unentschuldbar", Green sei "zu weit gegangen". Es gab eine Fünf-Spiele-Sperre.
Schlechte Ausrede nach jüngstem NBA-Ausraster
Nach seinem bislang letzten Fauxpas gestand Green einen Fehler ein, versuchte aber, sich rauszureden. "Ich entschuldige mich generell nicht für beabsichtigte Handlungen, aber es tut mir leid, dass ich Jusuf versehentlich geschlagen habe", erklärte Green, "das hatte ich nicht vor." Die Videoaufnahmen sagen etwas anderes.
Dass er ein Aggressionsproblem hat, wies Green lange zurück. "Man gewinnt nicht vier Meisterschaften, wenn man seine Emotionen nicht kontrollieren kann", sagte der Routinier.
Das darf bezweifelt werden. "Wiederholtes unsportliches Verhalten" monierte die NBA und verordnete dem früheren "Defensive Player of the Year" (2016/17) mehr als nur eine Denkpause. Green soll an sich arbeiten, in Abstimmung mit dem Klub, wohl auch therapeutisch. Offen legte die Liga ihre Forderungen allerdings nicht.
Mindestens noch drei Wochen ist der Problemfall laut "The Athletic" raus, also fast bis Mitte Januar. Bleibt abzuwarten, ob dann ein anderer Draymond Green zurückkehrt.



































